
Ein emotionaler Abschied von Dr. Jane Goodall – Trauer, Freude und Hoffnung in Wien
Am 9. November 2025 kamen rund 550 Menschen in MeinlsRösthalle zusammen, um Jane Goodall zu feiern und gedenken: ihr Leben, ihre Liebe zur Natur und ihren unbeirrbaren Mut. Die „Matinee der Hoffnung“ war genau das, was Jane sich gewünscht hätte: ein Innehalten mit Musik und Worten – und zugleich ein Aufbruch in die Zukunft. Für uns als Team war es die emotional anspruchsvollste Vorbereitung überhaupt. Es gab Tränen. Und es gab Lachen, Zuversicht und viele gute Erinnerungen.
Sonne, Trost & Hoffnung
Kurz vor Beginn brach die Sonne durch die Wolken und tauchte die Halle in warmes Licht – ein stilles, tröstliches Zeichen. Zwischen Pflanzen, Heuballen und vertrauten Gesichtern entstand ein Gefühl von Nähe: Freund:innen, Unterstützer:innen, unser Aufsichtsrat, Ehrenbotschafter:innen und Ehrenamtliche standen Schulter an Schulter – verbunden in Dankbarkeit und Hoffnung.
Was die Redner:innen uns mitgegeben haben
- Doris Dienst-Schreyvogel (JGI Austria): Jetzt liegt es an uns allen, Janes Vermächtnis weiterzutragen. Ein Satz, der den Ton des Vormittags prägte – und uns erinnert, dass Hoffnung ein Verb ist.
- Diana Leizinger (JGI Austria): Hoffnung ist Haltung und Handlung zugleich. Sie beginnt im Kleinen und wächst durch Taten. Genau das lebt Roots & Shoots: junge Menschen, die in Teams konkrete Projekte für Menschen, Tiere und Umwelt umsetzen – jedes davon ein Samen, der Wirkung entfaltet.
- Bundespräsident Alexander Van der Bellen (Videobotschaft): Jede und jeder kann jeden Tag dazu beitragen, die Welt friedlicher und lebenswerter zu machen. Ein klarer Auftrag an uns alle.
- Christina Meinl (Gastgeberfamilie & Co-Chair JGI Global Board): Dank für Janes Bescheidenheit, Humor, ihr unermüdliches Engagement – und für die Energie, mit der sie Menschen verband.
- Univ.-Prof. Ludwig Huber: Jane hat die Wissenschaft ähnlich grundlegend verändert wie Charles Darwin – indem sie zeigte, dass Schimpansen Werkzeuge nutzen, fühlen und Beziehungen gestalten. Forschung mit Herz, Verantwortung und Blick aufs Ganze.
- Tobias Acksteiner (Roots & Shoots): Hoffnung in Aktion. Tobias erzählte, wie eine Begegnung mit Jane sein Tun geprägt hat: nicht warten, sondern das Nächstmögliche tun. Sein eigener Einsatz zeigt die Kraft von Roots & Shoots – vom ersten Projekt bis zur langfristigen Verantwortung. Die Botschaft an uns alle: Jede Tat zählt, besonders die, die wir heute beginnen.
- Lilian Klebow (JGI-Ehrenbotschafterin): Umarmen statt kämpfen. In Anlehnung an Friedensnobelpreisträgerin Betty Williams erinnerte sie daran, dass Arme zum Umarmen da sind – ein Moment der Verbundenheit, der die Energie im Saal spürbar veränderte.
Musik, die bewegt & verbindet
Janes eigene Wunschliste hat uns begleitet: Der Chor cantus iuvenis, Cellistin Julia Schreyvogel und Pianistin Maria Rom trugen jene Stücke vor, die Jane viel bedeuteten. Als Cesár Sampson „Heal the World“ anstimmte, erhob sich der ganze Saal und sang mit – ein Gänsehautmoment, der die Hoffnung hörbar machte. Dj Mel Merio sorgte während des Ausklangs für musikalisch für hoffnungsvolle Stimmung.





Umarmen statt kämpfen
Lilian bat nicht um eine Schweigeminute. Sie bat uns, die Menschen neben uns zu umarmen. Für viele im Saal wurde in diesem Moment spürbar, was Jane uns lehrte: Verbundenheit ist eine Kraftquelle.

Bilder, Gedichte, leise Zeichen
Während Ave Maria erklang, liefen Bilder aus Janes Leben. Auf der Leinwand stand das Gedicht „Do not stand at my grave and weep“ – und genau da fegte ein Windstoß Herbstblätter über die Zeltwände. Man konnte es sehen. Man konnte es glauben: „I’m a thousand winds that blow.“

Was bleibt
Nach dem offiziellen Teil blieb Zeit für Gespräche, Kinderzeichnungen, Hoffnungskärtchen – kleine Zusagen an die Zukunft. Der Tenor, den wir von vielen hörten: „Jetzt erst recht – und noch viel mehr.“ Aus Trauer wurde Entschlossenheit. Aus Erinnerung wurde Auftrag. Wir führen Janes Arbeit fort – mit Mitgefühl, mit Klarheit und mit Taten.
Danke an alle, die diese Matinee möglich gemacht haben – auf und hinter der Bühne, im Publikum, in den Wochen der Vorbereitung.




































































































