Die Frau, die Forscherin, die Aktivistin

Die Frau

UN-Friedensbotschafterin, Dame of the British Empire und unzählige (Ehren-)Doktorate könnte sie auf ihre Visitenkarte setzen. Bei Vorträgen wird sie gefeiert wie ein Rock-Star. Doch trotz des internationalen Ruhms ist Jane Goodall stets bescheiden und offen für neue Abenteuer. Ihr unbedingter Wille die Welt zu einem besseren Ort für Menschen, Tiere und Natur zu machen, treibt sie auch mit über 90 Jahren an. Pausen gönnt sich die Britin kaum. Jane Goodall schätzt gute Gespräche, Zeit in der Natur und die Momente mit ihrer Familie in Tansania oder in ihrem Elternhaus in Bournemouth, England.

Jane Goodall, die Frau.

Die Forscherin

Im Alter von 26 Jahren reiste Jane Goodall nach Tansania, um im Gombe Stream Nationalpark Schimpansen zu erforschen – ohne jegliche Hochschulbildung. Trotz anfänglicher, massiver Kritik aus Wissenschaftskreisen revolutionierte sie mit ihren Entdeckungen unser Verständnis der Mensch-Tier-Beziehung. Noch immer wird in Gombe im Rahmen der weltweit längsten durchgängigen Freilandstudie über freilebende Schimpansen geforscht.

1977 gründete sie das Jane Goodall Institute, um sich weltweit für nachhaltigen und ganzheitlichen Tierschutz und unsere Hilfsprojekte in Afrika einzusetzen und Schutzstationen zu betreiben, die sich um verwaiste und beschlagnahmte Schimpansen kümmern.

Die Aktivistin

Bis heute ist Jane Goodall über 300 Tage im Jahr unterwegs, um in vollbesetzten Auditorien, Schulen und bei Konferenzen auf die Bedrohungen der Schimpansen sowie der Artenvielfalt, die mit Umweltkrisen und sozialer Ungerechtigkeit Hand in Hand gehen, aufmerksam zu machen. Dennoch spricht sie ihrem Publikum stets Mut und Zuversicht zu, wenn sie ihre Gründe zur Hoffnung teilt.

Überall, wohin sie geht, ermutigt Jane Goodall die Menschen, ihre persönliche Stärke und Verantwortung zu erkennen und positiven Wandel durch das eigene Verhalten, bewussten Konsum und Hilfsprojekte zu bewirken. Jede und jeder, kann jeden Tag entscheiden, welchen Einfluss sie oder er auf diese Welt hat, sagt Jane.

3. April 1934

Valerie Jane Morris-Goodall erblickt in London das Licht der Welt. Schon als kleines Kind liebt sie Tiere. Im Alter von einem Jahr schenkt ihr Vater Mortimer ihr einen Stoffschimpansen. Jane gibt ihm den Namen „Jubilee“ und nimmt ihn von da an überall hin mit. Sie verbringt eine glückliche Kindheit in Bournemouth, wo sie viel Zeit in der Natur verbringt.

1930er

Jane träumt von einem Leben in Afrika um Tiere zu beobachten und darüber zu schreiben. Obwohl das für ein Mädchen zu dieser Zeit äußerst unüblich ist, bestärkt ihre Mutter Vanne sie schon in jungen Jahren: „Jane, wenn du etwas wirklich möchtest, hart dafür arbeitest, Gelegenheiten wahrnimmst die sich dir bieten und nie aufgibst, dann wirst du irgendwie einen Weg finden.“

1940er bis 1955

In Europa wütet der 2. Weltkrieg. Jane sieht ihren Vater, der in der Armee als Mechaniker arbeitet, nur noch selten. Nach Kriegsende lassen sich ihre Eltern scheiden. Als Jane 1952 die High School abschließt, kann sich ihre Familie eine weitere Universitätsausbildung nicht leisten. Sie absolviert eine Sekretärinnen-Ausbildung und arbeitet an der Oxford University und für eine Filmfirma in London.

1955 – 1958

Ihre Freundin Clo Mange lädt sie zu ihrer Familie nach Kenia ein. 1956 kehrt Jane nach Bournemouth zurück, arbeitet als Kellnerin und spart Geld für die Bootsfahrt. 1957, im Alter von 23 Jahren, reist Jane alleine nach Kenia. Sie trifft auf den berühmten Anthropologen Louis Leakey. Der ist beeindruckt von ihrem Wissen über die Afrikanische Tierwelt und engagiert sie als seine Assistentin.

1959

Im Auftrag von Louis Leaky will Jane mit ihren Forschungen über Schimpansen im Gombe Stream Nationalpark in Tansania beginnen. Doch die britischen Behörden wollen die junge Frau nicht alleine im Dschungel wissen. Sie stimmen der Unternehmung erst zu, als ihre Mutter Vanne sich freiwillig meldet ihre Tochter für drei Monate zu begleiten.

1960

Am 14. Juli 1964 erreicht Jane Goodall mit dem Boot jenen Ort am Tanganjikasee, der ihr Leben vollkommen verändern wird: Den Regenwald von Gombe. Gemeinsam mit ihrer Mutter und einigen einheimischen Männern aus den umliegenden Dörfern, die ihr Hilfe angeboten haben, errichtet sie ein Zeltlager und somit die Basis ihrer berühmten Forschungsstation.

1960er

Jane absolviert an der Universität Cambridge ein Doktorats-Studium. Dass sie den Schimpansen Namen gibt, wird von den Gelehrten als unwissenschaftlich bezeichnet. Jane beharrt darauf: Schimpansen haben Persönlichkeit, Gefühle und Verstand. 1963 veröffentlicht sie ihren ersten Artikel im National Geographic. Die Fotos stammen von Hugo van Lawick. Die beiden verlieben sich und heiraten 1964. Sohn Hugo Eric Louis van Lawick, genannt Grub, kommt zur Welt.

1970er

Jane und Hugo haben sich auseinandergelebt. 1974 erfolgt die Scheidung. Jane heiratet 1975 Derek Bryceson, ein Mitglied des Parlaments und Direktor der Nationalparks in Tansania. 1977 gründet sie das Jane Goodall Institut zur Erforschung und dem Schutz wilder Tiere. Heute gibt es 27 Jane Goodall Institute weltweit.

1980er

Die Forschungen in Gombe gehen weiter. 1986 nimmt Jane an einer Konferenz in Chicago teil, die ihr vor Augen führt wie stark die letzten freilebenden Schimpansen durch Verlust ihres Lebensraums vom Aussterben bedroht sind. Ihr Entschluss steht fest: Sie übergibt die Forschungen in Gombe an ihr Team und setzt sich öffentlich für den Schutz der Schimpansen und der Artenvielfalt ein.

2000er

Für ihr Engagement mit Roots & Shoots wird Jane 2002 von UNO-Generalsekretär Kofi Annan zur UN-Friedensbotschafterin ernannt. 2004 wird Jane bei einer feierlichen Zeremonie im Buckingham Palace von der Queen der Titel „Dame of the British Empire“ verliehen. In Tchimpounga im Kongo leitet ihr Institut die größte Schutzstation für verwaiste Schimpansen.

2010 bis heute

Während die Forschungen in Gombe – die längste Freilandstudie der Welt – wichtige Beiträge zu den Schutzprojekten des Instituts leisten, ist Jane noch immer 300 Tage im Jahr auf der ganzen Welt unterwegs. Mit ihren Vorträgen macht sie den Menschen, darunter vielen Kindern, Hoffnung, dass es noch nicht zu spät ist die Welt zu retten: Jede/r, kann sich jeden Tag entscheiden, welchen Beitrag er/sie dafür leisten möchte.

Janes Hoffnung: Roots & Shoots

Die Hoffnung stirbt nicht zuletzt – sie stirbt nie, sagt Jane Goodall. Auch angesichts von multiplen Krisen, dürfen wir nicht aufgeben. Hoffnung in Form von aktivem Handeln um eine lebenswerte, enkeltaugliche Welt für Menschen, Tiere und Natur zu schaffen. Ihre vier Gründe zur Hoffnung sind das Wunder des menschlichen Intellekts, die Widerstandskraft der Natur, die Macht der Jugend und der unbeugsame menschliche Kampfgeist.

Join the Journey

Du musst nicht Jane Goodall heißen, um etwas zu bewirken. Menschen, Tiere und Natur brauchen deine Unterstützung! Als BeJane-Mitglied trägst du dazu bei Jane Goodalls Lebenswerk fortzuführen. Mit nur 8 Euro pro Monat leistest du einen wesentlichen Beitrag! Setzen wir uns, gemeinsam mit Jane Goodall, für eine intakte, enkeltaugliche Umwelt ein, in der alle Lebewesen koexistieren können und wir überlebenswichtige Ökosysteme mit ihrer Biodiversität schützen.

Du kannst etwas verändern – jeden Tag und zu jeder Zeit!

Dr. Jane Goodall

Ein inspirierendes Leben

Mehr über Jane Goodall

Gründe zur Hoffnung

Wie können wir in schweren Zeiten die Hoffnung nicht verlieren? Jane Goodall schöpft sie aus der Weisheit ihres ganzen, unermüdlich der Natur gewidmeten Lebens.

Forschung

Ein Team aus internationalen Wissenschaftler:innen setzt bis heute Jane Goodalls Forschungen in Gombe fort und gewinnt wichtige Erkenntnisse zum Artenschutz.

Hopecast

In ihrem Podcast spricht Jane Goodall mit ihren Gästen über Hoffnung, ihren Lebensweg und wie Veränderung in verschiedensten Bereichen möglich ist.