

Biodiversitätssiegel für unser Aufforstungsprojekt in Uganda
Die Kasenene Restoration Site im Budongo-Bugoma-Korridor wurde als erstes Projekt weltweit mit dem „Advanced“-Zertifikat des Global Biodiversity Standard (TGBS) ausgezeichnet – und zeigt, wie Aufforstung nicht nur Kohlenstoff fürs Klima bindet, sondern auch effektiv lokale Biodiversität schützt.
Seit 2017 arbeiten das Jane Goodall Institut Uganda und Ecosia – die Berliner Suchmaschine mit Umweltfokus – gemeinsam mit uns an der ökologischen Wiederherstellung. Über 2,4 Millionen Bäume wurden bereits entlang des Korridors gepflanzt.
Ausgangssituation
Der Budongo-Bugoma-Korridor im westlichen Uganda ist mehr als nur ein Stück tropischer Wald – er ist eine lebenswichtige Verbindung zwischen zwei großen Waldgebieten und dient als Rückzugsort für zahlreiche Tierarten, insbesondere für Schimpansen. Doch dieser Korridor ist akut bedroht: Abholzung, Brandrodung und die Ausbreitung von Zuckerrohrplantagen haben in den vergangenen Jahrzehnten große Teile der natürlichen Vegetation zerstört.
Warum ist Kasenene so wichtig?
Die Kasenene Restoration Site, Teil des Budongo Central Forest Reserve, war vor Projektbeginn massiv geschädigt. Weite Flächen wurden in Zuckerrohrfelder umgewandelt, heimische Bäume wie Khaya (eine Mahagoni-Art) oder Melicia excelsa waren nahezu verschwunden. Für die dort lebenden Schimpansen bedeutete dies einen dramatischen Verlust an Nahrung, Schutz und Wanderkorridoren.
Die Satellitenbilder zeigen die Veränderung: Vor- und nach der Aufforstung:


Der Global Biodiversity Standard ist ein international anerkanntes Siegel für Projekte im Bereich ökologischer Wiederherstellung. Er überprüft anhand acht Kriterien – von Biodiversität und Schutzstatus bis hin zu Gemeinschaftsbeteiligung und Monitoring – ob Projekte tatsächlich einen positiven Einfluss auf Natur und Mensch haben. Ein unabhängiges Expertengremium vergibt darauf basierend Zertifizierungen.
Ein Meilenstein
Unser Projekt wurde als eines der ersten weltweit mit dem „Advanced“-Zertifikat ausgezeichnet – die höchste Bewertungsstufe des Standards.


Bisherige Fortschritte
- Biodiversität: 41 Pflanzenarten wurden identifiziert, davon 83 % einheimisch. Zwei global und zwei national bedrohte Arten wurden erfolgreich wieder eingeführt. Auch bei Vögeln (64 Arten) und Dungkäfern wurden hohe Diversitätswerte festgestellt.
- Ökologische Struktur: Durch gezielte Aufforstung mit einheimischen Arten konnten verschiedene Vegetationsschichten (zB. Unterwuchs) wiederhergestellt werden – essenziell für biologische Vielfalt.
- Landschaftsvernetzung: Es gibt wieder ökologische Verbindungen zu angrenzenden Habitaten, was u.a. durch das Auftreten spezialisierter Vogel- und Käferarten belegt wurde.
- Sozio-ökonomische Vorteile: Die lokale Bevölkerung ist über Kooperativen und nachhaltige Einkommensquellen wie Imkerei oder Bananenanbau direkt eingebunden. Die Zusammenarbeit mit der lokalen Gruppe NECODA fördert Eigenverantwortung und Naturschutzbewusstsein.

Ein Gesamtscore von 7,93 von 10 Punkten über alle acht TGBS-Kriterien hinweg bestätigte die Qualität der Maßnahmen. Die ursprünglich stark degradierte Fläche mit hohen Anteilen an nicht-heimischen Arten und fehlender Struktur wurde sichtbar regeneriert.

Diese Auszeichnung würdigt unser Engagement für den Erhalt der biologischen Vielfalt und die Wiederherstellung lebenswichtiger Lebensräume“.
– Dr. Jane Goodall
Herausforderungen & Ausblick
Trotz aller Erfolge bleiben Herausforderungen: Mensch-Wildtier-Konflikte sowie das Management invasiver Arten benötigen weiterhin Aufmerksamkeit. Doch die Projektpartner sind optimistisch.
Auch Ecosia sieht in der TGBS-Zertifizierung nicht nur eine Bestätigung, sondern eine Lernchance: Die gewonnenen Erkenntnisse sollen genutzt werden, um ähnliche Projekte in ganz Uganda zu skalieren.
Die Zertifizierung wurde finanziert durch:
