CORONA: EIN VIRUS BEDROHT DIE SCHUTZSTATION NGAMBA

CORONA: EIN VIRUS BEDROHT DIE SCHUTZSTATION NGAMBA
29. März 2020 Doris Schreyvogel

Das Corona-Virus bringt auch für unsere Schutzstationen weitreichende Veränderungen. Die Neuigkeiten aus Ngamba Island, führen vor Augen, wie dramatisch die Situation für die Menschen und Tiere in Uganda ist.

Aufgrund der Tatsache, dass es in Uganda kein Gesundheitssystem wie in Österreich gibt, das das potenzielle Risiko einer COVID-19-Infektion entsprechend bearbeiten kann, ergriff die Regierung drastische Maßnahmen. Da es kaum Testkapazitäten gibt, wurde die Bewegungsfreiheit extrem eingeschränkt. Viele Menschen stehen vor dem Nichts.

Bereits Anfang Februar, als die Krise Europa erreichte, hat das Team in Ngamba eine Risikoanalyse für die Gesundheit und das Wohlergehen von Schimpansen, die mit Wissenschaftlern aus Großbritannien, Asien, den USA und Afrika in den verschiedenen wissenschaftlichen Konsortien, die sich mit Primaten befassen, durchgeführt. Zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen wurden getroffen, die verhindern sollen, dass sich die Schimpansen und das Personal der Schutzstation mit dem Virus infizieren. Oberstes Ziel war und ist es, das Leben der Schimpansen zu retten. Als sich die Lage und Ausbreitung des Virus weltweit verschärfte, entschied die Leitung, die Schutzstation ganz zu schließen und mit minimalem Personal unter Quarantäne zu stellen. Alle Einnahmen aus Besuchen die bisher Personal-, Versicherungs-, Medizin-, Wartungs- und Feldoperationen sicherten, fielen ab diesem Zeitpunkt weg.

Derzeit ist davon auszugehen, dass die Situation bis Juni so bleiben wird. Alleine in Ngamba bedeutet dies Umsatzeinbußen von 50.000 USD. Zwar können die Fütterungen durch die bisherigen Spenden auch aus Österreich derzeit noch gedeckt werden, mit dem Fortschreiten der Krise, dem Ausbleiben der Besucher und Spendeneinnahmen, ist zu befürchten, dass in einem Monat die Mittel für den Betrieb ausgehen werden.

Das Team von Ngamba sucht daher dringend nach Geldern, um die Schimpansen zu ernähren und die Mitarbeiter weiter zu bezahlen, von denen viele Familien haben, die von ihnen abhängig sind (die meisten wurden gebeten, Urlaub zu nehmen). Reisen, auch Seereisen, wurden eingeschränkt, was die Preise für Grundprodukte wie Lebensmittel, Desinfektionsmittel und Reinigungsmittel, die zur Sicherheit der Schimpansen und Menschen benötigt werden, enorm in die Höhe getrieben hat.

Das Team war bereits gezwungen, die Ernährung zu ändern, um den Preisanstieg von Lebensmitteln Rechnung zu tragen. Das Team versucht sein Bestes, um Richtlinien zur Prävention von COVID-19 zu befolgen und hofft, dass es Wege und Mittel geben wird um die Station am Laufen zu halten.

Wir bitten Sie um Ihre Unterstützung für die Schimpansen von Ngamba Island!

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