Fünf junge Roots & Shoots Volunteers stellten sich die Frage: Wie können wir am besten wirksam werden gegen eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit – der Verschmutzung der Meere? Die Antwort war schnell gefunden: Durch Bewusstseinsbildung und zwar „Hands on“, denn beim Tun lernt man bekanntlich am besten. Carina, Nina, Vicki, Nina und Laura kreierten eine Schul-Aktion, die die teilnehmenden Jugendlichen sicher nicht so schnell vergessen werden.
Beim Nationalparkhaus Lobau begann Mitte September der Aktionstag für 25 SchülerInnen der NMS Kagran mit der tatsächlich schwierigen Frage: Was haben wir Menschen in Österreich mit der Plastikverschmutzung der Meere zu tun? Spielerisch suchten und fanden die SchülerInnen Antworten.
Es ist wohl selbst für die meisten Erwachsenen interessant, dass laut UNO-Schätzungen 80% des weltweiten Plastikmülls über Flüsse in die Ozeane gelangt, zu einem Großteil in Form von Mikroplastik. Das sind weltweit jährlich etwa 6 Millionen Tonnen.
Doch, wie Jane Goodall sagt, „Jeder von uns kann jeden Tag einen Unterschied machen.“ Mit jeder Kaufentscheidung können wir dazu beitragen, dass weniger Plastik produziert wird. Jeder Entschluss Plastik zu recyclen, ist ein Entschluss gegen die Umweltverschmutzung.
Die SchülerInnen der NMS Kagran gingen bei der Roots & Shoots-Aktion noch einen Schritt weiter: Mit Arbeitshandschuhen und Müllsäcken ausgerüstet schwärmten sie rund um die Dechantlacke aus. Sie befreiten diesen Teil des Nationalparks von jeglichem Müll und trugen vollgepackte Müllsäcke zurück!
Unterwegs lernten die Jugendlichen über die europäische Sumpfschildkröte, die in den Gewässern des Nationalparks lebt. Ihre Verwandten im Meer, die Meeresschildkröten, sind von der Plastikverschmutzung der Meere besonders bedroht. In manchen Meeresgebieten schwimmt mittlerweile mehr Plastik als Plankton. Für viele Meeresbewohner ist das Plastik eine große Bedrohung, unter anderem für die Meeresschildkröten, eine ohnehin schon bedrohte Tierart. Sie fressen Plastik im Glauben es sei Nahrung.
Das Jane Goodall Institut in Kolumbien setzt sich schon lange durch aktive Bewusstseinsbildung für diese anmutigen Tiere ein. Dabei sollen so viele Menschen wie möglich erkennen, dass die Plastikverschmutzung der Meere Lebewesen gefährdet und unser Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringt.
Nicht nur in Österreich und Kolumbien sind Roots & Shoots-Gruppen zu dem Thema aktiv. Zeitgleich zur Lobau-Aufräumaktion fanden ähnliche Roots & Shoots-Projekte in Tanzania und in Argentinien statt! Die weltweite Vernetzung von Freiwilligen für die gemeinsamen Ziele ist eines der größten Stärken des Jane Goodall Instituts.
Die SchülerInnen der NMS Kagran haben an diesem Vormittag im September einen Beitrag geleistet und mit vollen Müllsäcken ein Zeichen gegen Plastikverschmutzung gesetzt. Mit ihren selbstbemalten Stoffsackerln können sie auch zukünftig Plastik vermeiden und bei jedem Einkauf können sie Botschafterinnen und Botschafter gegen Plastikmüll sein.
Wir danken dem Team des Nationalparkhauses, sowie der MA49 für ihre Unterstützung. Den LehrerInnen und SchülerInnen sagen wir DANKE fürs Mitmachen!