Gerettet aus der Hölle in Angola

Gerettet aus der Hölle in Angola
29. April 2020 Doris Schreyvogel

Verängstigt und hungrig – so wurden die kleine Tina sowie weitere zwei Schimpansen – Rickita und Joana – im westafrikanischen Angola entdeckt. Gerettet aus engen Käfigen und von einer Ladefläche eines Lastwagens. Ihre Eingliederung in unserer Schutzstation Tchimpounga war extrem zeit- und kostenaufwendig.

Tina wird jetzt jeden Tag mutiger und neugieriger
Sie erkundet mit den anderen schutzbedürftigen Kleinen die Auffangstation. Aber bis zum fünften Lebensjahr können die Schimpansenwaisen nicht alleine sein und daher sind die Pflegerinnen und Pfleger von Tchimpounga ständig an ihrer Seite. Sie müssen ihren Schützlingen nun alles lernen. Rund um die Uhr-Betreuung, Flasche geben, Streit schlichten, trösten, spielen – Kabi, George, Vienna und Tina halten ihre Ersatzeltern ganz schön auf Trab! Die Kosten für die spezielle Aufbaunahrung und die intensive Betreuung sind hoch. Ohne Hilfe von Spenden schaffen wir das nicht!

Rickita und Joana
Acuh Rickita und Joana wurde gerettet. Die beiden verbrachten fast 20 Jahre in Einzelhaft, obwohl es auch in Angola streng verboten ist, Schimpansen privat zu halten. Es dauerte gut ein Jahr, um alle benötigten Papiere und Genehmigungen zur Rettung zu besorgen. Ende 2019 war es dann soweit: unser Team durfte die Zwei abholen! In Tchimpounga haben sie nach langem Leiden nun endlich ein artgerechtes Leben. Die Quarantäne ist mittlerweile beendet, ihr Gesundheitszustand gut und sie werden schrittweise in die Gruppe integriert. Rickita und Joana spüren nun zum ersten Mal Sonne auf ihrem Fell, können auf Bäume klettern und mit ihren Artgenossen herumtoben.

Schimpansenmütter kümmern sich rührend um ihren Nachwuchs
Aber oft erreichen uns dramatische Meldungen: sie werden getötet und ihre Babys auf illegalen Märkten als Haustiere verkauft. Wilderei ist in Afrika noch immer weit verbreitet und „Bushmeat“ (Fleisch von Wildtieren) auch für den Export heiß begehrt. Um das schreckliche Morden zu verhindern, brauchen wir dringend mehr Ranger für regelmäßige Patrouillen und zum Entfernen von Fallen. Das Jane Goodall Institut setzt sich auch für die Menschen ein, die am Rande der Schutzgebiete leben. Aufklärung, Bildung, ein regelmäßiges Einkommen und somit bessere Lebensbedingungen können die illegale Jagd verhindern. Denn Armut ist der Hauptgrund für die Wilderei!

In Tchimpounga leben zurzeit 160 Schimpansen!

Viele der älteren Tiere wurden illegal privat gehalten und von uns konfisziert. Nach jahrelanger Gefangenschaft, ohne Kontakt zu Artgenossen, ist es leider unmöglich sie auszuwildern. Immer wieder kommen auch traumatisierte Menschenaffenbabys nach Tchimpounga. Es kostet viel Geld, Zeit und Geduld die traumatisierten Waisenkinder zu integrieren.

So hilft jede Spende:
– 30 Euro für spezielle Junior-Aufbaunahrung pro Woche
– 40 Euro im Monat für die Pflegeeltern der Babys
– 80 Euro Monatsgehalt pro Ranger (Patrouillen, Fallenentfernung)

Jetzt Spenden

„Wenn wir die Zukunft ernst nehmen, müssen wir aufhören es anderen zu überlassen und selbst aktiv werden.“
Dr. Jane Goodall

 

Vienna, George, Tina and Kabi with JGI caregivers in a nearby sanctuary forest.