Von 2.-4. Dezember haben sich 25 junge, engagierte Menschen aus der Slowakei, Tschechien und Österreich in Wien getroffen und ihr Wissen im Bereich Klimaschutz vertieft. Die Trainings-Tage wurden im Zuge unseres Erasmus+ Projekts „Together for the Climate – New Solutions and Innovations for Youth Climate Action“ abgehalten und hatten neben der Wissensvertiefung auch zum Ziel, den Austausch zwischen den Menschen aus den unterschiedlichen Ländern zu fördern.
Als Homebase für das Wochenende diente das Wombat’s City Hostel beim Naschmarkt. Von dort waren alle Ausflugsziele gut zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die Gäste aus den Nachbarländern wurden Freitagmittag prompt mit Schnee begrüßt und nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es gleich zum ersten Workshop ins Museum für Angewandte Kunst. Dort wurde konzentriert an unterschiedlichen Schwerpunkt-Stationen – von Ernährung bis Mobilität – getüftelt, wie unsere Städte in Zukunft klimafreundlicher geplant werden können. Dabei wurde nicht nur in der Theorie diskutiert, sondern auch tatsächlich einzelne Viertel selbst gestaltet. Im Anschluss ging es zum Team Cooking in die Ankerbrotfabrik, wo gemeinsam ein veganes 3-Gänge-Menü gekocht und an einer langen Tafel mit viel guter Stimmung verspeist wurde. Die Einnahmen aus solchen Team Cookings werden verwendet, um das Angebot des Community Cookings zu ermöglichen – ein Integrationsprojekt der Caritas, bei dem Menschen aus der Nachbarschaft kostenlos miteinander kochen und sich kennenlernen können.
Am Samstagvormittag ging es nach einem Frühstück gestärkt in den 2. Bezirk zur City Farm Augarten. Dort teilte Wolfgang Palme sein Wissen über das globale Ernährungssystem und die Wichtigkeit alternativer, zukunftsfähiger Anbaumethoden, wie etwa des Market Gardening Prinzips. Augenöffnend war auch die Information, dass einiges an Frischgemüse (wie z.B. Salate) viel frostbeständiger ist als vielerorts angenommen. Das eröffnet ganz neue Perspektiven auf Wintergemüse. Im Anschluss kosteten sich die Teilnehmer:innen durch den Garten der City Farm und entdeckten dabei so manch neuen Geschmack. Wer hätte gedacht, dass Koriander in Österreich besser im Winter als im Sommer wächst oder dass es möglich ist, zu Weihnachten frischen Salat zu ernten?
Am Nachmittag stand eine Innenstadt-Führung der Austria Guides for Future am Programm. Der 1. Bezirk wurde aus Klima- und Nachhaltigkeitsperspektive beleuchtet und selbst die Wiener:innen unter den Teilnehmer:innen lernten neue Dinge über ihre Stadt, z.B. über die schwimmenden Gärten beim Donaukanal. Vor 2 Jahren wurde die ehemalige Kaiserbadschleuse mit 2 Brücken erschlossen und begrünt. Nun gibt es dort 1.500 Quadratmeter neue Erholungsfläche mit Sitz- und Liegemöglichkeiten sowie Bäume, Sträucher und Stauden gegen Hitzeinseln im Sommer.
Am 2. Adventwochenende durfte natürlich auch die Weihnachtsstimmung nicht zu kurz kommen, sodass am Abend ein Ausflug zum Weihnachtsmarkt am Karlsplatz mit regionalem Handwerk und biologischem Essen am Programm stand.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen alternativer, nachhaltiger Wohnmöglichkeiten. Bei einer Führung durch das Wohnprojekt Wien im 2. Bezirk wurden den Teilnehmer:innen Einblicke gegeben, wie ein gemeinsames, generationenübergreifendes und interkulturelles Wohnen möglich sein kann. Im Wohnprojekt Wien wohnen rund 70 Menschen unter einem Dach – in einer Kombination aus individuellen Wohnungen und gemeinschaftlich genutzter Fläche, wie etwa einer großen Küche für alle oder einer Bibliothek und einem Meditations- und Yoga-Raum am Dach.
Nach einer Reflexions- und Evaluations-Einheit im Seminarraum des Wohnprojekts Wien und einem gemeinsamen Mittagessen war auch schon wieder die Zeit des Abschieds gekommen. Mit vielen neuen Eindrücken, Inspirationen und Motivation trennte sich die Gruppe und wird hoffentlich noch lange mit einem Lächeln an dieses Wochenende zurückdenken und Kraft daraus schöpfen, um weiterhin aktiv im Klimaschutz tätig zu sein.