In der Welt der Primaten, speziell unter Schimpansen, dreht sich tagtäglich vieles um den Rang in der Gruppe. Groomen, Streit und viele andere soziale Interaktionen finden statt. Gute Positionen und im besten Falle der erste Platz, die Alphaposition, sind der Schlüssel für gutes Essen und gute Beziehungen. Im Gombe Nationalpark ist Ferdinand der Alphamann seiner Gruppe. Er ist nun24 Jahre alt und wurde ironischer Weise von Jane Goodall nach jenem berühmten friedliebenden Stier aus einem Kinderbuch benannt. Jedoch hat dieser Schimpanse seine Position durch Einschüchterung, Drohungen und Überraschungsangriffe einschließlich Beißen oft gewaltvoll verteidigt. Er ging sogar so weit, dass alle seine Rivalen mit einer Warnungsnarbe auf ihren Rücken davonziehen mussten. Seine Aggressivität führte jedoch dazu, dass er immer weniger Verbündete um sich scharen konnte.
Nach acht Jahren an der Spitze wurde der gefürchtete Schimpansenmann nun kürzlich von niemand geringerem als seinem Neffen seiner Spitzenposition enthoben. Die Mehrheit von erwachsenen Schimpansen hat in den letzten Jahren eine große Untergruppe gebildet. Jüngere Männer haben begonnen sich zu behaupten und nahmen mehr und mehr an Kraft zu. Im Oktober kam es zur Revolte. Mit Hilfe seiner Freunde griff der 19-jährige Fudge seinen Onkel an und entmachtete ihn.
Ferdinand musste verwundet seine Alphaposition räumen und den neuen Chef dieser Gruppe in Gombe akzeptieren.
Seine „Untertanen“ stärken Fudge in seiner Position durch Gehorsam und wohlwollende soziale Interaktionen. Das wissenschaftliche Team von Gombe ist nun gespannt, ob er als Alphamann so lange wie seine Onkel verbleiben wird und mit welcher Taktik er die Herrschaft zu halten versucht!