Am 31.05. war es endlich soweit: Jane Goodall hielt einen Vortrag in Wien. In vieler Hinsicht besonders, da es ihre erste öffentliche Lecture in Europa seit 2,5 Jahren war. Meinl’s Rösthalle war schon Tage davor restlos ausverkauft. Im Licht der Abendsonne und unter Standig Ovations der 1.000 Anwesenden betrat Jane Goodall die Bühne. Es sei schön wieder vor einem „echten“ Publikum zu stehen, die Emotionen und das unmittelbare Feedback der Zuhörer:innen zu spüren, zeigte sich die 88jährige begeistert. Die Pandemie hatte sie gezwungen die „Virtual Jane“ ins Leben zu rufen um ihre Mission zu teilen. Doch auch nach mehrjähriger Bühnenabstinenz erschien die Grande Dame der Verhaltensforschung kaum gealtert. Viele hatten Tränen in den Augen, konnten sie es doch kaum fassen, dass Jane Goodall tatsächlich und gesund und munter vor ihnen stand.
Sie erzählte von ihrer Kindheit und welche Werte ihre Mutter schon früh vermittelte, die sie bis heute prägen: Zielstrebigkeit, Ausdauer und der Glaube an den eigenen Weg. „Wenn du etwas erreichen willst, von dem dir alle sagen, dass es unmöglich ist, musst du hart arbeiten und jede Gelegenheit die sich dir bietet, ergreifen“, so Jane Goodall. Und auch wenn Tarzan im Buch, sehr zum Missfallen der jungen Miss Goodall, einst die falsche Jane geheiratet hat, so hat sie ihren Weg in den Dschungel Afrikas gefunden. Dort verbrachte sie die schönsten Jahre ihres Lebens. Geschichten von Schimpansen wechselt Jane Goodall an dem lauen Abend in Wien mit der Botschaft der Hoffnung. Diese, so die UN-Friedensbotschafterin, versteht sie als Triebkraft handlungsfähig zu bleiben. Denn, wenn man einen Stern am Ende des dunklen Tunnels sieht, kann man auch nicht warten, dass der Stern zu einem kommt, man muss schon die Ärmel hochkrempeln und etwas tun. Bewusst zog Jane Goodall hier den Vergleich mit der Klimakrise. Bei den anwesenden Kindern entschuldigte sie sich dafür, dass die Welt in so einem Zustand sei. Aber der menschliche Intellekt gibt ihr Hoffnung, ebenso wie die unzähligen Kinder und Jugendlichen in Roots & Shoots Projekte auf der ganzen Welt und die vielen kleinen Erfolge im Artenschutz. Ja, wir können das schaffen, so ihre Botschaft, wenn unser Herz und unser Hirn zusammenarbeiten. Herzlich war auch die Begrüßung von Ehrenbotschafter Cesár Sampson, der Jane Goodall zu Ehren unter anderem den Song „What a wonderful world“ zum Besten gab.
Das Team des Jane Goodall Institute Austria dankt allen Gästen, Freiwilligen, Ehrenbotschafter:innen, BeJane-Mitgliedern und Sponsor:innen, die den Abend zu einmaligen Erlebnis gemacht haben.
Danke auch an Barbara Wirl für die tollen Fotos!