Schimpansen-Stressforschung

Schimpansen-Stressforschung
6. Juni 2013 jgi-admin

Forschungsarbeit des JGI-SchweizDas JGI-A unterstützt ein Forschungs-projekt zur Abschätzung des Stresslevels von gefangenen und frei lebenden Schimpansen in Uganda. Wie bei uns Menschen kann chronischer Stress auch bei Menschenaffen zu einer geschwächten Immunabwehr, zu Aggressionen innerhalb der Gruppe oder auch zu Frühgeburten führen.

Als Ursachen werden (illegaler) Holzschlag, Ökotourismus und das Leben im fragmentierten Wald untersucht. Ziel ist es, künftig noch genauere Maßnahmen zum Schutz der Schimpansen setzten zu können – etwa durch validierte Kontrollmaßnahmen im Ökotourismus.

Das JGI-A setzt in dieser Region seit Jahren ein Aufforstungsprojekt und ein Fallenentfernungsprojekt um und unterstützt den Ökotourismus im Budongo Forest. Reisegruppen, unter Begleitung eines JGI-A-Mitarbeiters, können dort habituierte Schimpansen in freier Wildbahn beobachten.

Ziel ist es, den Menschen die Lebensweise der Schimpansen näher zu bringen und gleichzeitig die Tiere und ihren Lebensraum zu schützen. Dies geschieht unter anderem durch die Schaffung von Arbeitsplätzen für die lokale Bevölkerung.

Dennoch birgt der Kontakt mit den Menschen ein gesundheitliches Risiko für die Schimpansen und kann auch potentiell stressfördernd sein. Richtlinien, die vorschreiben wie viele Menschen die Tiere wie lange und aus welchem Abstand beobachten dürfen, sollen dem vorbeugen. Dennoch gab es bis jetzt keine wissenschaftliche Begründung der maximalen Kontaktzeit. Die innovative Untersuchungsmethode des Schweizer JGI und Wissenschafterin Esther Carlitz ermöglicht langfristige Ergebnisse durch die Messung des Stresshormons Cortisol in den Haaren der Schimpansen. Zudem ist die Untersuchungsmethode für die Tiere völlig stressfrei, da Haare aus Nestern gesammelt werden, die von den Schimpansen bereits verlassen wurden. Das JGI-A begrüßt die Forschungen auf deren Basis wir das Überleben der letzten freilebenden Schimpansen sichern und verantwortungsvollen Ökotourismus ermöglichen möchten.

Details zur Studie finden Sie hier: Stressforschung

← Zu den News