
Schutzstation Chimp Eden
Eine Insel für Schimpansen.
Schutzstation Chimp Eden
Im 1.000 Hektar großen Umhloti Naturreservat liegt das einzige Schimpansenschutzgebiet Südafrikas: Chimp Eden. Der „Garten Eden“ wäre für Schimpansen natürlich der Regenwald und die freie Wildbahn – aber Chimp Eden ist ein sicherer Ort für 33 beschlagnahmte Schimpansen. Sie wurden in Angola, im Südsudan und sogar im Nahen Osten konfisziert. Im Gegensatz zu den anderen Schutzstationen kamen viele der Tiere erst als Erwachsene nach Chimp Eden. Bei ihrer Ankunft zeigten sie schwere Verhaltensstörungen als Folge brutaler Misshandlung. Sie dienten – alkoholisiert und unter Drogen gesetzt – zur Belustigung in Zirkussen, Strandresorts und Bars. Es erfordert viele Liebe und Geduld sie in eine der Schimpansengruppen von Chimp Eden zu integrieren.
Schimpansen
Hektar Lebensraum geschützt
Mitarbeiter:innen
Das alles leistet Chimp Eden

Besucherzentrum
Die Versorgung von Schimpansen ist teuer. Einen Teil der Kosten erwirtschaftet Chimp Eden durch sanften Tourismus. Bei Führungen können die Schimpansen live erlebt werden.

Ruhestand
Die Älteren (über 70 Jahre alt!) und Tiere mit gesundheitlichen Einschränkungen, benötigen eigene Gehege und ein Senioren-Schlafhaus um ihren Lebensabend in Ruhe verbringen zu können.

Wirkungsgrad
Menschen aus der Region erfahren beim Besuch der Station oft zum ersten Mal was Wildtierjagd und Verlust des Lebensraums für die Tiere bedeuten und wie sie zum Schutz beitragen können.
Joao’s langer Lebensweg
Joao ist mit rund 80 Jahren der älteste Schimpanse in Chimp Eden. Sein hohes Alter ist eine wahre Seltenheit! Der etwa 1944 geborene Menschenaffe verbrachte Jahrzehnte in einem kleinen Käfig im Zoo von Maputo in Mozambique. Er vegetierte 45 lange, traurige Jahre ganz allein in einem Käfig dahin. Als er 2006 vom Jane Goodall Institute gerettet wurde, traute er sich nicht zu seinen Artgenossen, da er nur Menschen kannte.
Seine Integration in die Gruppe gelang und durch seine Klugheit wurde er sogar zum Anführer der Gruppe. Trotz seines hohen Alters ist Joao voller Energie und Lebensfreude. So gerne er auch mit den Jungen tobt, zum Schlafen möchte er lieber – den anderen „Senioren“ Charlene, Zac und Claude – seine Ruhe haben.

Patinnen & Paten gesucht!
Sie möchten Joao und seinen Freunden in Chimp Eden helfen und ihnen ein möglichst artgerechtes Leben ermöglichen? Als Pate oder Patin haben Sie eine direkte Verbindung nach Südafrika.
Unsere Schützlinge
Die Schimpansen in dieser Galerie sind Botschafter für alle Schimpansen in unseren Schutzstationen.
Sie stehen stellvertretend für unsere über 240 Schützlinge, die Ihre Hilfe benötigen.

Perrine
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2018
Ankunftsjahr: 2019

Ebelle
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2018
Ankunftsjahr: 2019

Vienna
Geschlecht: Männlich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2016
Ankunftsjahr: 2017

Lemba
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2006
Ankunftsjahr: 2009

Anzac
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2010
Ankunftsjahr: 2012

Mambou
Geschlecht: Männlich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2008
Ankunftsjahr: 2009

Mbebo
Geschlecht: Männlich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2010
Ankunftsjahr: 2010

Nani
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Ngamba Island
Geburtsjahr: 2001
Ankunftsjahr: 2002

Baluku
Geschlecht: Männlich
Sanctuary: Ngamba Island
Geburtsjahr: 1995
Ankunftsjahr: 1997

Baron
Geschlecht: Männlich
Sanctuary: Ngamba Island
Geburtsjahr: 2002
Ankunftsjahr: 2008

Ikuru
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Ngamba Island
Geburtsjahr: 1995
Ankunftsjahr: 1999

Kauka
Geschlecht: Männlich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2006
Ankunftsjahr: 2007

Afrika
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Ngamba Island
Geburt: 2007
Ankunft: 2008

Tumbo
Geschlecht: Männlich
Sanctuary: Ngamba Island
Geburt: 1989
Ankunft: 1998

Kudia
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2004
Ankunftsjahr: 2006
Mit Ihrer Patenschaft sichern Sie
- Tägliche Verpflegung mit Obst und Gemüse
- Beschaffung von lokal nicht verfügbarer aber notwendiger Zusatznahrung
- Medizinische Versorgung
- Pflege durch einheimisches Fachpersonal
- Erhalt und Ausbau der artgerechten Lebensräume innerhalb der Schutzstation

Ihnen ist eine Patenschaft zu viel?
Dann unterstützen Sie uns mit einer einmaligen Spende oder informieren Sie sich, wie Sie uns ansonsten unterstützen können.

Es waren viele, die mir abrieten, mich auf Schimpansenwaisen einzulassen, aber für mich war klar: Ich kann mich nicht von der ausgestreckten Hand eines verängstigen Schimpansenkindes abwenden. Diese bittenden Augen, diese mitleiderregenden, unterernährten Köper … so kam es zur Gründung unserer Schutzstationen.
Dr. Jane Goodall
Unsere Schutzstationen im Überblick
Beschlagnahmte und verwaiste Schimpansen benötigen medizinische Versorgung und Pflege, aber vor allem viel liebevolle Zuwendung. Eine zeit- und kostenintensive Aufgabe: Schimpansen können über 80 Jahre alt werden! Ihre Rückkehr in die Wildnis ist schwer möglich. Über viele Jahrzehnte versorgen wir jeden Schimpansen so, wie es seine Lebensumstände erfordern. Die Kranken und Verletzten in einer Intensivstation, die Jungen in Gruppen mit Gleichaltrigen. Später werden sie behutsam in passende Gruppen der Schutzstation eingegliedert. Von den Pflegerinnen und Pflegern lernen sie soziale Interaktion, Futtersuche und Verhaltensweisen, die für eine späteres Leben in unseren Schutzgebieten notwendig sind.

Tchimpounga
Tchimpounga im Kongo ist die größte Schutzstation für Schimpansen in Afrika und beherbergt mehr als 160 Schimpansen und andere Tiere.

Ngamba Island
Die Station in Uganda ist Zufluchtsort von mehr als 50 Schimpansen und liegt geschützt auf einer Insel mit Regenwaldbewuchs im Victoriasee.

Chimp Eden
Das einzige Schutzgebiet für Schimpansen in Südafrikas ist zwar kein „Garten Eden“ aber die zweite Heimat von mehr als 30, teils sehr alten, Schimpansen.
Fragen & Antworten
zu Schutzstationen
Warum braucht es Schutzstationen?
Oft sind es junge Schimpansen, die von den Behörden beschlagnahmt und in eine Schutzstation gebracht werden. Auch wenn der Handel mit Schimpansenbabys inzwischen offiziell in vielen Ländern verboten ist, sieht die Realität vielerorts anders aus. Noch immer sind Menschenaffen-Kinder beliebte und teure Haustiere, bis sie sterben oder zu groß und untragbar werden. So kommen auch immer wieder erwachsene Schimpansen an, die zum Teil aus furchtbaren Haltungsbedingungen stammen.
Schimpansen leben in der Wildnis in komplexen sozialen Gruppen. Ein einzelner, fremder Schimpanse hätte keine Überlebenschance, würde er als Erwachsener im Regenwald ausgesetzt. Junge Schimpansen bis zum Alter von 5 Jahren benötigen ihre Mutter zum Überleben.
Warum kann man beschlagnahmte Schimpansen nicht einfach wieder freilassen?
Schimpansen leben in der Wildnis in komplexen sozialen Gruppen. Ein einzelner, fremder Schimpanse hätte keine Überlebenschance, würde er als Erwachsener im Regenwald ausgesetzt. Junge Schimpansen bis zum Alter von 5 Jahren benötigen ihre Mutter zum Überleben.
2011 gelang es dem Jane Goodall Institute im Koilou-Fluss nahe der Schutzstation Tchimpounga drei bewaldete Inseln zu erwerben und so umzuwidmen, dass bis zu 120 Schimpansen dort nahezu frei leben können. Auf den Inseln sind sie geschützt vor äußeren Einflüssen und können sich als Gruppe wieder an ein freies Leben gewöhnen.
Was wird in den Schutzstationen gemacht?
Neuankömmlinge sind oft traumatisiert und sehr krank. Sie benötigen viel Liebe, Zuwendung und medizinische Versorgung. Sobald es ihr Gesundheitszustand zulässt werden sie, soweit möglich, Schritt für Schritt in Gruppen sozialisiert und leben in sehr großen, naturnahen Gehegen. Viele der beschlagnahmten Schimpansen sind so traumatisiert, dass es oft Jahre dauert, bis sie ein halbwegs normales Affenleben führen können.
Die Babys und Kleinkinder werden Tag und Nacht von einer menschlichen Ersatzmutter betreut, die sie trägt, füttert und mit ihnen spielt. Die größeren lernen dann in Gruppen weiter, die von Schimpansen -„Tanten“ betreut werden. Die Kindergruppen ziehen jeden Tag gemeinsam mit ihren menschlichen Betreuern in den Wald, um das Leben dort kennenzulernen. Einige dieser jungen Schimpansen können möglicherweise als Gruppe nach vielen Jahren Übung ausgewildert werden. Bei den älteren Tieren gelingt dies je nach Vorgeschichte eher selten.
Da Schimpansen sehr alt werden können – der älteste Schimpanse in der Schutzstation Chimp Eden ist über 70 Jahre alt – ist die Arbeit der Schutzstationen sehr langfristig.
So schützen wir Schimpansen noch

Fallen-entfernung
Im Kibale Nationalpark in Uganda sind unsere Ranger im Dauereinsatz um Tritt- und Schlingfallen aufzuspüren, zu entfernen und die illegale Jagd nach Buschfleisch zu verhindern.

Feldforschung
In der Region Dindéfelo im Senegal erforschen wir den Westafrikansichen Schimpansen und die Auswirkungen von Klimaveränderungen, Waldfeuern und illegaler Abholzung.

Gombe
In der längsten Freilandstudie der Welt werden die Schimpansen des Gombe Stream Nationalpark bereits in 5. Generation beobachtet und Erkenntnisse für den Artenschutz gewonnen.
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