Schutzstation Ngamba Island

Eine Insel für Schimpansen.

Das alles leistet Ngamba Island

Besucherzentrum

Die Versorgung von Schimpansen ist teuer. Einen Teil der Kosten erwirtschaftet die Insel durch sanften Tourismus. Bei Führungen können die Schimpansen live erlebt werden.

Hochwasser

Die Folgen des Klimawandels sind auf Ngamba Island besonders dramatisch. Hochwasser zerstört wichtige Infrastruktur, die Sicherheit der Pfleger:innen und die Versorgung der Schimpansen.

Wirkungsgrad

Menschen aus der Region erfahren beim Besuch der Insel oft zum ersten Mal was Wildtierjagd und Verlust des Lebensraums für die Tiere bedeuten und wie sie zum Schutz beitragen können.

Ikurus Inselglück

Ikuru kam 1999 mit nur 4 Jahren nach Ngamba Island. Sie war traumatisiert, denn sie hatte mit ansehen müssen wie Wilderer ihre Familie umbrachten. An ihren Händen hatte sie Brandwunden – da sie den Körper ihrer toten Mutter trotz eines Waldbrands nicht verlassen wollte. Die Kleine war in sehr schlechter Verfassung, als sie auf Ngamba Island ankam. Sie litt an starker Wurminfektion und ihre Milchzähne waren so stark beschädigt, dass sie alle entfernt werden mussten.
Heute ist die Schimpansin gut in einer der Erwachsenengruppen auf Ngamba Island integriert. Sie ist sehr neugierig und geschickt. Häufig wird beobachtet, wie sie Früchte schält, bevor sie sie isst. Ikuru ist sehr sozial und hat ein großes Herz. Manchmal trägt sie die jüngeren Schimpansen auf ihrem Rücken, wenn die Gruppe morgens in den Wald geht.

Patinnen & Paten gesucht!

Sie möchten Ikuru und ihren Freunden auf Ngamba Island helfen und ihnen ein möglichst artgerechtes Leben ermöglichen? Als Pate oder Patin haben Sie eine direkte Verbindung in die Schutzstation im Kongo.

Unsere Schützlinge

Die Schimpansen in dieser Galerie sind Botschafter für alle Schimpansen in unseren Schutzstationen.
Sie stehen stellvertretend für unsere über 240 Schützlinge, die Ihre Hilfe benötigen.

Ihnen ist eine Patenschaft zu viel?

Dann unterstützen Sie uns mit einer einmaligen Spende oder informieren Sie sich, wie Sie uns ansonsten unterstützen können.

Unsere Schutzstationen im Überblick

Beschlagnahmte und verwaiste Schimpansen benötigen medizinische Versorgung und Pflege, aber vor allem viel liebevolle Zuwendung. Eine zeit- und kostenintensive Aufgabe: Schimpansen können über 80 Jahre alt werden! Ihre Rückkehr in die Wildnis ist schwer möglich. Über viele Jahrzehnte versorgen wir jeden Schimpansen so, wie es seine Lebensumstände erfordern. Die Kranken und Verletzten in einer Intensivstation, die Jungen in Gruppen mit Gleichaltrigen. Später werden sie behutsam in passende Gruppen der Schutzstation eingegliedert. Von den Pflegerinnen und Pflegern lernen sie soziale Interaktion, Futtersuche und Verhaltensweisen, die für eine späteres Leben in unseren Schutzgebieten notwendig sind.

Tchimpounga

Tchimpounga im Kongo ist die größte Schutzstation für Schimpansen in Afrika und beherbergt mehr als 160 Schimpansen und andere Tiere.

Ngamba Island

Die Station in Uganda ist Zufluchtsort von mehr als 50 Schimpansen und liegt geschützt auf einer Insel mit Regenwaldbewuchs im Victoriasee. 

Chimp Eden

Das einzige Schutzgebiet für Schimpansen in Südafrikas ist zwar kein „Garten Eden“ aber die zweite Heimat von mehr als 30, teils sehr alten, Schimpansen.

Fragen & Antworten
zu Schutzstationen

Warum braucht es Schutzstationen?

Oft sind es junge Schimpansen, die von den Behörden beschlagnahmt und in eine Schutzstation gebracht werden. Auch wenn der Handel mit Schimpansenbabys inzwischen offiziell in vielen Ländern verboten ist, sieht die Realität vielerorts anders aus. Noch immer sind Menschenaffen-Kinder beliebte und teure Haustiere, bis sie sterben oder zu groß und untragbar werden. So kommen auch immer wieder erwachsene Schimpansen an, die zum Teil aus furchtbaren Haltungsbedingungen stammen.

Schimpansen leben in der Wildnis in komplexen sozialen Gruppen. Ein einzelner, fremder Schimpanse hätte keine Überlebenschance, würde er als Erwachsener im Regenwald ausgesetzt. Junge Schimpansen bis zum Alter von 5 Jahren benötigen ihre Mutter zum Überleben.

Warum kann man beschlagnahmte Schimpansen nicht einfach wieder freilassen?

Schimpansen leben in der Wildnis in komplexen sozialen Gruppen. Ein einzelner, fremder Schimpanse hätte keine Überlebenschance, würde er als Erwachsener im Regenwald ausgesetzt. Junge Schimpansen bis zum Alter von 5 Jahren benötigen ihre Mutter zum Überleben.

2011 gelang es dem Jane Goodall Institute im Koilou-Fluss nahe der Schutzstation Tchimpounga drei bewaldete Inseln zu erwerben und so umzuwidmen, dass bis zu 120 Schimpansen dort nahezu frei leben können. Auf den Inseln sind sie geschützt vor äußeren Einflüssen und können sich als Gruppe wieder an ein freies Leben gewöhnen.

Was wird in den Schutzstationen gemacht?

Neuankömmlinge sind oft traumatisiert und sehr krank. Sie benötigen viel Liebe, Zuwendung und medizinische Versorgung. Sobald es ihr Gesundheitszustand zulässt werden sie, soweit möglich, Schritt für Schritt in Gruppen sozialisiert und leben in sehr großen, naturnahen Gehegen. Viele der beschlagnahmten Schimpansen sind so traumatisiert, dass es oft Jahre dauert, bis sie ein halbwegs normales Affenleben führen können.

Die Babys und Kleinkinder werden Tag und Nacht von einer menschlichen Ersatzmutter betreut, die sie trägt, füttert und mit ihnen spielt. Die größeren lernen dann in Gruppen weiter, die von Schimpansen -„Tanten“ betreut werden. Die Kindergruppen ziehen jeden Tag gemeinsam mit ihren menschlichen Betreuern in den Wald, um das Leben dort kennenzulernen. Einige dieser jungen Schimpansen können möglicherweise als Gruppe nach vielen Jahren Übung ausgewildert werden. Bei den älteren Tieren gelingt dies je nach Vorgeschichte eher selten.

Da Schimpansen sehr alt werden können – der älteste Schimpanse in der Schutzstation Chimp Eden ist über 70 Jahre alt – ist die Arbeit der Schutzstationen sehr langfristig.

So schützen wir Schimpansen noch

Fallenentfernung

Im Kibale Nationalpark in Uganda sind unsere Ranger im Dauereinsatz um Tritt- und Schlingfallen aufzuspüren, zu entfernen und die illegale Jagd nach Buschfleisch zu verhindern.

Feldforschung

In der Region Dindéfelo im Senegal erforschen wir den Westafrikansichen Schimpansen und die Auswirkungen von Klimaveränderungen, Waldfeuern und illegaler Abholzung.

Gombe

In der längsten Freilandstudie der Welt werden die Schimpansen des Gombe Stream Nationalpark bereits in 5. Generation beobachtet und Erkenntnisse für den Artenschutz gewonnen.