
Schutzstation Ngamba Island
Eine Insel für Schimpansen.
Eine zweite Heimat
Die Schutzstation Ngamba Island befindet sich in Uganda auf einer Insel im Victoriasee und bietet mehr als 50 Schimpansen eine zweite Heimat. Die größtenteils mit Urwald bedeckte Insel ist nach einer 90-minütigen Bootsfahrt von der Stadt Entebbe aus erreichbar. Durch den dichten Regenwaldbewuchs und die Varietät an natürlichen Futterressourcen eignet sich die Insel perfekt für Primaten. Leider reichen die Ressourcen der Insel allein nicht zur Versorgung der Schimpansen aus, sodass kontinuierlich zugefüttert werden muss. Die Schutzstation wird von der Organisation Chimpanzee Sanctuary and Wildlife Conservation Trust (CSWCT) betreut und durch das Jane Goodall Institute unterstützt.
Schimpansen
Hektar Lebensraum
Mitarbeiter:innen
Das alles leistet Ngamba Island

Besucherzentrum
Die Versorgung von Schimpansen ist teuer. Einen Teil der Kosten erwirtschaftet die Insel durch sanften Tourismus. Bei Führungen können die Schimpansen live erlebt werden.

Hochwasser
Die Folgen des Klimawandels sind auf Ngamba Island besonders dramatisch. Hochwasser zerstört wichtige Infrastruktur, die Sicherheit der Pfleger:innen und die Versorgung der Schimpansen.

Wirkungsgrad
Menschen aus der Region erfahren beim Besuch der Insel oft zum ersten Mal was Wildtierjagd und Verlust des Lebensraums für die Tiere bedeuten und wie sie zum Schutz beitragen können.
Ikurus Inselglück
Ikuru kam 1999 mit nur 4 Jahren nach Ngamba Island. Sie war traumatisiert, denn sie hatte mit ansehen müssen wie Wilderer ihre Familie umbrachten. An ihren Händen hatte sie Brandwunden – da sie den Körper ihrer toten Mutter trotz eines Waldbrands nicht verlassen wollte. Die Kleine war in sehr schlechter Verfassung, als sie auf Ngamba Island ankam. Sie litt an starker Wurminfektion und ihre Milchzähne waren so stark beschädigt, dass sie alle entfernt werden mussten.
Heute ist die Schimpansin gut in einer der Erwachsenengruppen auf Ngamba Island integriert. Sie ist sehr neugierig und geschickt. Häufig wird beobachtet, wie sie Früchte schält, bevor sie sie isst. Ikuru ist sehr sozial und hat ein großes Herz. Manchmal trägt sie die jüngeren Schimpansen auf ihrem Rücken, wenn die Gruppe morgens in den Wald geht.

Patinnen & Paten gesucht!
Sie möchten Ikuru und ihren Freunden auf Ngamba Island helfen und ihnen ein möglichst artgerechtes Leben ermöglichen? Als Pate oder Patin haben Sie eine direkte Verbindung in die Schutzstation im Kongo.
Unsere Schützlinge
Die Schimpansen in dieser Galerie sind Botschafter für alle Schimpansen in unseren Schutzstationen.
Sie stehen stellvertretend für unsere über 240 Schützlinge, die Ihre Hilfe benötigen.

Perrine
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2018
Ankunftsjahr: 2019

Ebelle
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2018
Ankunftsjahr: 2019

Vienna
Geschlecht: Männlich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2016
Ankunftsjahr: 2017

Lemba
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2006
Ankunftsjahr: 2009

Anzac
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2010
Ankunftsjahr: 2012

Mambou
Geschlecht: Männlich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2008
Ankunftsjahr: 2009

Mbebo
Geschlecht: Männlich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2010
Ankunftsjahr: 2010

Nani
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Ngamba Island
Geburtsjahr: 2001
Ankunftsjahr: 2002

Baluku
Geschlecht: Männlich
Sanctuary: Ngamba Island
Geburtsjahr: 1995
Ankunftsjahr: 1997

Baron
Geschlecht: Männlich
Sanctuary: Ngamba Island
Geburtsjahr: 2002
Ankunftsjahr: 2008

Ikuru
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Ngamba Island
Geburtsjahr: 1995
Ankunftsjahr: 1999

Kauka
Geschlecht: Männlich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2006
Ankunftsjahr: 2007

Afrika
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Ngamba Island
Geburt: 2007
Ankunft: 2008

Tumbo
Geschlecht: Männlich
Sanctuary: Ngamba Island
Geburt: 1989
Ankunft: 1998

Kudia
Geschlecht: Weiblich
Sanctuary: Tchimpounga
Geburtsjahr: 2004
Ankunftsjahr: 2006
Mit Ihrer Patenschaft sichern Sie
- Tägliche Verpflegung mit Obst und Gemüse
- Beschaffung von lokal nicht verfügbarer aber notwendiger Zusatznahrung
- Medizinische Versorgung
- Pflege durch einheimisches Fachpersonal
- Erhalt und Ausbau der artgerechten Lebensräume innerhalb der Schutzstation

Ihnen ist eine Patenschaft zu viel?
Dann unterstützen Sie uns mit einer einmaligen Spende oder informieren Sie sich, wie Sie uns ansonsten unterstützen können.

Es waren viele, die mir abrieten, mich auf Schimpansenwaisen einzulassen, aber für mich war klar: Ich kann mich nicht von der ausgestreckten Hand eines verängstigen Schimpansenkindes abwenden. Diese bittenden Augen, diese mitleiderregenden, unterernährten Köper … so kam es zur Gründung unserer Schutzstationen.
Dr. Jane Goodall
Unsere Schutzstationen im Überblick
Beschlagnahmte und verwaiste Schimpansen benötigen medizinische Versorgung und Pflege, aber vor allem viel liebevolle Zuwendung. Eine zeit- und kostenintensive Aufgabe: Schimpansen können über 80 Jahre alt werden! Ihre Rückkehr in die Wildnis ist schwer möglich. Über viele Jahrzehnte versorgen wir jeden Schimpansen so, wie es seine Lebensumstände erfordern. Die Kranken und Verletzten in einer Intensivstation, die Jungen in Gruppen mit Gleichaltrigen. Später werden sie behutsam in passende Gruppen der Schutzstation eingegliedert. Von den Pflegerinnen und Pflegern lernen sie soziale Interaktion, Futtersuche und Verhaltensweisen, die für eine späteres Leben in unseren Schutzgebieten notwendig sind.

Tchimpounga
Tchimpounga im Kongo ist die größte Schutzstation für Schimpansen in Afrika und beherbergt mehr als 160 Schimpansen und andere Tiere.

Ngamba Island
Die Station in Uganda ist Zufluchtsort von mehr als 50 Schimpansen und liegt geschützt auf einer Insel mit Regenwaldbewuchs im Victoriasee.

Chimp Eden
Das einzige Schutzgebiet für Schimpansen in Südafrikas ist zwar kein „Garten Eden“ aber die zweite Heimat von mehr als 30, teils sehr alten, Schimpansen.
Fragen & Antworten
zu Schutzstationen
Warum braucht es Schutzstationen?
Oft sind es junge Schimpansen, die von den Behörden beschlagnahmt und in eine Schutzstation gebracht werden. Auch wenn der Handel mit Schimpansenbabys inzwischen offiziell in vielen Ländern verboten ist, sieht die Realität vielerorts anders aus. Noch immer sind Menschenaffen-Kinder beliebte und teure Haustiere, bis sie sterben oder zu groß und untragbar werden. So kommen auch immer wieder erwachsene Schimpansen an, die zum Teil aus furchtbaren Haltungsbedingungen stammen.
Schimpansen leben in der Wildnis in komplexen sozialen Gruppen. Ein einzelner, fremder Schimpanse hätte keine Überlebenschance, würde er als Erwachsener im Regenwald ausgesetzt. Junge Schimpansen bis zum Alter von 5 Jahren benötigen ihre Mutter zum Überleben.
Warum kann man beschlagnahmte Schimpansen nicht einfach wieder freilassen?
Schimpansen leben in der Wildnis in komplexen sozialen Gruppen. Ein einzelner, fremder Schimpanse hätte keine Überlebenschance, würde er als Erwachsener im Regenwald ausgesetzt. Junge Schimpansen bis zum Alter von 5 Jahren benötigen ihre Mutter zum Überleben.
2011 gelang es dem Jane Goodall Institute im Koilou-Fluss nahe der Schutzstation Tchimpounga drei bewaldete Inseln zu erwerben und so umzuwidmen, dass bis zu 120 Schimpansen dort nahezu frei leben können. Auf den Inseln sind sie geschützt vor äußeren Einflüssen und können sich als Gruppe wieder an ein freies Leben gewöhnen.
Was wird in den Schutzstationen gemacht?
Neuankömmlinge sind oft traumatisiert und sehr krank. Sie benötigen viel Liebe, Zuwendung und medizinische Versorgung. Sobald es ihr Gesundheitszustand zulässt werden sie, soweit möglich, Schritt für Schritt in Gruppen sozialisiert und leben in sehr großen, naturnahen Gehegen. Viele der beschlagnahmten Schimpansen sind so traumatisiert, dass es oft Jahre dauert, bis sie ein halbwegs normales Affenleben führen können.
Die Babys und Kleinkinder werden Tag und Nacht von einer menschlichen Ersatzmutter betreut, die sie trägt, füttert und mit ihnen spielt. Die größeren lernen dann in Gruppen weiter, die von Schimpansen -„Tanten“ betreut werden. Die Kindergruppen ziehen jeden Tag gemeinsam mit ihren menschlichen Betreuern in den Wald, um das Leben dort kennenzulernen. Einige dieser jungen Schimpansen können möglicherweise als Gruppe nach vielen Jahren Übung ausgewildert werden. Bei den älteren Tieren gelingt dies je nach Vorgeschichte eher selten.
Da Schimpansen sehr alt werden können – der älteste Schimpanse in der Schutzstation Chimp Eden ist über 70 Jahre alt – ist die Arbeit der Schutzstationen sehr langfristig.
So schützen wir Schimpansen noch

Fallenentfernung
Im Kibale Nationalpark in Uganda sind unsere Ranger im Dauereinsatz um Tritt- und Schlingfallen aufzuspüren, zu entfernen und die illegale Jagd nach Buschfleisch zu verhindern.

Feldforschung
In der Region Dindéfelo im Senegal erforschen wir den Westafrikansichen Schimpansen und die Auswirkungen von Klimaveränderungen, Waldfeuern und illegaler Abholzung.

Gombe
In der längsten Freilandstudie der Welt werden die Schimpansen des Gombe Stream Nationalpark bereits in 5. Generation beobachtet und Erkenntnisse für den Artenschutz gewonnen.
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