Schutzstation Tchimpounga

Zuflucht für verwaiste Schimpansenkinder.

Das alles leistet Tchimpounga

Wohlfühl-Index

Mittels verschiedenster Parameter wird das körperliche und seelische Wohl jedes Schimpansen in der Station laufend dokumentiert. Der aktuelle Wert der Schimpansen liegt durchschnittlich bei 93 %.

Auswilderung

Auf den Inseln Ngombe, Tchindzoulou und Tchibebe leben die Schimpansen in Gruppen und lernen soziale Bindungen aufzubauen. Ein wichtiger Schritt zur Wiederauswilderung.

Wirkungsgrad

Es werden Aufklärungsarbeit an Schulen sowie Bildungsprojekte in nachhaltiger Land- und Forstwirtschaft, Grundwasserschutz und Gefahren von Wilderei, illegalem Handel und Abholzung gemacht.

Das Wunder von Wounda

Als Wounda 2002 von den Behörden beschlagnahmt wurde, lag sie im Sterben. Doch Stationsleiterin Dr. Rebeca Atencia wollte das Schimpansenkind nicht aufgeben und führte die erste Schimpansen-Bluttransfusion der Geschichte durch. Sie rettete damit Woundas Leben. So kam die Schimpansin zu ihrem Namen, der in der Landesprache bedeutet: kurz vor dem Tod.

Nach einem Jahrzehnt liebevoller Pflege in Tchimpounga geschah das nächste Wounda-Wunder: Als 15. Tier wurde sie in einem Käfig von der Schutzstation zur Insel Tchimdzoulou gebracht, um dort ein freieres und dennoch sicheres Leben unter Artgenossen zu führen. Auch Jane Goodall war dabei. Woundas Reaktion auf ihre Freiheit rührt bis heute Menschen zu Tränen.

Seither ist viel geschehen. Wounda konnte sich als Alphaweibchen etablieren und wurde 2016 trotz des Verhütungsimplantats, das alle Schimpansinnen der Schutzstation erhalten, Mutter eines gesunden Sohnes. Er trägt den Namen Hope.

Patinnen & Paten gesucht!

Sie möchten Wounda und ihren Freunden in Tchimpounga helfen und ihnen ein möglichst artgerechtes Leben ermöglichen? Als Pate oder Patin haben Sie eine direkte Verbindung in die Schutzstation im Kongo.

Unsere Schützlinge

Die Schimpansen in dieser Galerie sind Botschafter für alle Schimpansen in unseren Schutzstationen.
Sie stehen stellvertretend für unsere über 240 Schützlinge, die Ihre Hilfe benötigen.

Ihnen ist eine Patenschaft zu viel?

Dann unterstützen Sie uns mit einer einmaligen Spende oder informieren Sie sich, wie Sie uns ansonsten unterstützen können.

Unsere Schutzstationen im Überblick

Beschlagnahmte und verwaiste Schimpansen benötigen medizinische Versorgung und Pflege, aber vor allem viel liebevolle Zuwendung. Eine zeit- und kostenintensive Aufgabe: Schimpansen können über 80 Jahre alt werden! Ihre Rückkehr in die Wildnis ist schwer möglich. Über viele Jahrzehnte versorgen wir jeden Schimpansen so, wie es seine Lebensumstände erfordern. Die Kranken und Verletzten in einer Intensivstation, die Jungen in Gruppen mit Gleichaltrigen. Später werden sie behutsam in passende Gruppen der Schutzstation eingegliedert. Von den Pflegerinnen und Pflegern lernen sie soziale Interaktion, Futtersuche und Verhaltensweisen, die für eine späteres Leben in unseren Schutzgebieten notwendig sind.

Tchimpounga

Tchimpounga im Kongo ist die größte Schutzstation für Schimpansen in Afrika und beherbergt mehr als 160 Schimpansen und andere Tiere.

Ngamba Island

Die Station in Uganda ist Zufluchtsort von mehr als 50 Schimpansen und liegt geschützt auf einer Insel mit Regenwaldbewuchs im Victoriasee. 

Chimp Eden

Das einzige Schutzgebiet für Schimpansen in Südafrikas ist zwar kein „Garten Eden“ aber die zweite Heimat von mehr als 30, teils sehr alten, Schimpansen.

Fragen & Antworten
zu Schutzstationen

Warum braucht es Schutzstationen?

Oft sind es junge Schimpansen, die von den Behörden beschlagnahmt und in eine Schutzstation gebracht werden. Auch wenn der Handel mit Schimpansenbabys inzwischen offiziell in vielen Ländern verboten ist, sieht die Realität vielerorts anders aus. Noch immer sind Menschenaffen-Kinder beliebte und teure Haustiere, bis sie sterben oder zu groß und untragbar werden. So kommen auch immer wieder erwachsene Schimpansen an, die zum Teil aus furchtbaren Haltungsbedingungen stammen.

Schimpansen leben in der Wildnis in komplexen sozialen Gruppen. Ein einzelner, fremder Schimpanse hätte keine Überlebenschance, würde er als Erwachsener im Regenwald ausgesetzt. Junge Schimpansen bis zum Alter von 5 Jahren benötigen ihre Mutter zum Überleben.

Warum kann man beschlagnahmte Schimpansen nicht einfach wieder freilassen?

Schimpansen leben in der Wildnis in komplexen sozialen Gruppen. Ein einzelner, fremder Schimpanse hätte keine Überlebenschance, würde er als Erwachsener im Regenwald ausgesetzt. Junge Schimpansen bis zum Alter von 5 Jahren benötigen ihre Mutter zum Überleben.

2011 gelang es dem Jane Goodall Institute im Koilou-Fluss nahe der Schutzstation Tchimpounga drei bewaldete Inseln zu erwerben und so umzuwidmen, dass bis zu 120 Schimpansen dort nahezu frei leben können. Auf den Inseln sind sie geschützt vor äußeren Einflüssen und können sich als Gruppe wieder an ein freies Leben gewöhnen.

Was wird in den Schutzstationen gemacht?

Neuankömmlinge sind oft traumatisiert und sehr krank. Sie benötigen viel Liebe, Zuwendung und medizinische Versorgung. Sobald es ihr Gesundheitszustand zulässt werden sie, soweit möglich, Schritt für Schritt in Gruppen sozialisiert und leben in sehr großen, naturnahen Gehegen. Viele der beschlagnahmten Schimpansen sind so traumatisiert, dass es oft Jahre dauert, bis sie ein halbwegs normales Affenleben führen können.

Die Babys und Kleinkinder werden Tag und Nacht von einer menschlichen Ersatzmutter betreut, die sie trägt, füttert und mit ihnen spielt. Die größeren lernen dann in Gruppen weiter, die von Schimpansen -„Tanten“ betreut werden. Die Kindergruppen ziehen jeden Tag gemeinsam mit ihren menschlichen Betreuern in den Wald, um das Leben dort kennenzulernen. Einige dieser jungen Schimpansen können möglicherweise als Gruppe nach vielen Jahren Übung ausgewildert werden. Bei den älteren Tieren gelingt dies je nach Vorgeschichte eher selten.

Da Schimpansen sehr alt werden können – der älteste Schimpanse in der Schutzstation Chimp Eden ist über 70 Jahre alt – ist die Arbeit der Schutzstationen sehr langfristig.

So schützen wir Schimpansen noch

Fallenentfernung

Im Kibale Nationalpark in Uganda sind unsere Ranger im Dauereinsatz um Tritt- und Schlingfallen aufzuspüren, zu entfernen und die illegale Jagd nach Buschfleisch zu verhindern.

Feldforschung

In der Region Dindéfelo im Senegal erforschen wir den Westafrikansichen Schimpansen und die Auswirkungen von Klimaveränderungen, Waldfeuern und illegaler Abholzung.

Gombe

In der längsten Freilandstudie der Welt werden die Schimpansen des Gombe Stream Nationalpark bereits in 5. Generation beobachtet und Erkenntnisse für den Artenschutz gewonnen.