AUSZEICHNUNG MIT ÖSTERREICHISCHEM EHRENKREUZ

AUSZEICHNUNG MIT ÖSTERREICHISCHEM EHRENKREUZ
17. September 2019 Doris Schreyvogel

BUNDESPRÄSIDENT ALEXANDER VAN DER BELLEN EHRTE JANE GOODALL IN WIEN

Am 11. September wurde Jane Goodall von Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit der höchsten Ehrung des Landes ausgezeichnet: dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.

In seiner Rede betonte der Bundespräsident die Leistungen der Britin: von der Verhaltensforschung, die unser Verständnis der Mensch-Tier-Beziehung revolutionierte, bis zu ihrem unermüdlichen Engagement für ein friedliches Zusammenleben von Menschen, Tieren und Natur. Es braucht Menschen wie Jane Goodall, so Van der Bellen, die sich mit ihrer ganzen Vorstellungskraft für eine bessere Welt einsetzen. Die Vorbilder sind für viele Menschen allen Alters. Die über Alternativen nachdenken und danach handeln. Jane Goodall, hat das auf beeindruckende Weise vorgelebt.

Die UN-Friedensbotschafterin bedankte sich für die Auszeichnung. Sie empfinde sie nicht nur als Ehrung, sondern als Auftrag. Jeden Tag so gut es geht zu nutzen um so viele Menschen wie möglich zu erreichen und für einen respektvollen Umgang untereinander und mit der Natur zu sensibilisieren.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion vor 270 SchülerInnen und Studierenden, zu der neben dem Bundespräsidenten und Jane Goodall mit Anna Lindorfer von Fridays for Future und Cesar Sampson Menschen verschiedener Generationen vertreten waren, ging es um die Zukunft unseres Planeten. Ö1-Journalistin Renata Schmidtkunz fragte als Moderatorin welche Bildung, Werte, Vorbilder, Hoffnung und Träume junge Menschen brauchen um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu meistern.

Grüner Höhepunkt des Tages war der Besuch des Nationalpark Donau-Auen. Gemeinsam mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Nachhaltigkeitsministerin Maria Patek, Gerhard Karner, 2. Präsident des NÖ Landtages und Nationalparkdirektorin Edith Klauser wanderte Jane Goodall durch die Wildnis vor den Toren Wiens. Bei der Führung zeigte sich die Aktivistin von den Renaturierungsprojekten, der Entwicklung hin zum Naturwald und den Bemühungen um eine natürliche Flussdynamik beeindruckt: „Es ist faszinierend, welch urwüchsiger Auwald hier in Großstadtnähe besucht werden kann und den Menschen die Gelegenheit gibt, die Bedeutung der Artenvielfalt und ihre Schönheit aus nächster Nähe zu erleben.“ Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der seinen Hund bei der Wanderung dabeihatte, hielt fest: „Die Aubesetzung 1984 hat die Zerstörung dieses ökologischen Juwels verhindert und heute gehört der Nationalpark Donau-Auen zum österreichischen Naturerbe, auf dessen Bewahrung wir stolz sein können.“

Bei der Befahrung der Donau mit der Tschaike fühlte sich Jane Goodall an die Fahrt zu den Inseln unserer Schimpansen-Schutzstation Tchimpounga im Kongo erinnert. An einem Punkt stellte der Fahrer den Motor aus und alle ließen die Ruhe, das sanfte Schaukeln des Bootes und die Geräusche der Tiere auf sich wirken. Momente mit Gänsehautfeeling, denn es sind Augenblicke wie diese, die Jane Goodall die Kraft der Natur spüren und tanken lassen. Momente des inneren Friedens, wie sie die junge Forscherin einst in Gombe erlebte und die ihr ermöglichten später auf den Bühnen der Welt so kraftvoll für die Bewahrung unseres größten Schatzes einzutreten.

Fotocredit: (C)Peter Lechner