Um die Vielfalt und die ökologische Funktionsfähigkeit der Albertine Rift-Wälder zu erhalten ist es nötig, alternative Einkommensmöglichkeiten für die vor Ort lebende Bevölkerung zu generieren. Die hohe Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen wie dem Wald und passenden klimatischen Bedingungen für gelingende Subsistenzlandwirtschaft, führt zu einer besonders hohen Vulnerabilität.
Um Familien zu helfen ein weiteres Standbein aufzubauen, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu stärken und die Wälder zu entlasten, wurde durch die Unterstützung von BRUNA The Label ein Projekt zur Bienenzucht ins Leben gerufen, das auf die Erfahrungen aus den Projekt Green Lung und Growing Together aufbaut.
Flüssiges Gold als zusätzliche Einkommensquelle
Bereits im Rahmen unserer Aufforstungsprojekte hatte sich gezeigt, dass wegen des relativ geringen Ressourcenbedarfs in Bezug auf Zeit, Material und Fläche, die Bienenzucht für benachteilige Bevölkerungsgruppen – insbesondere Frauen und junge Menschen – eine attraktive Alternative bietet. Darüber hinaus erfüllen Bienen durch die Bestäubung eine wichtige Ökosystemleistung, die direkt zur Verbesserung der Ernährungssicherheit und zur Ertragssteigerung beiträgt. Ein Mangel an Infrastruktur, Ausbildung und Ausrüstung verhinderte bislang, dass das vorhandene Potenzial bislang nicht ausgeschöpft werden konnte. Ugandische Imker ernten nur 1 % des geschätzten Produktionspotenzials von 500.000 Tonnen.
Erfolge im Rahmen von „Bee Resilient“
Seit März 2023 konnten in drei Gemeinden im Distrikt Kikuube folgende Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz umgesetzt werden:
- Erste Stakeholder Meetings und Beratungsgespräche mit den Bezirksbeamten von Kikuube
- Eine Vereinbarung mit der NFA (National Forestry Authority), welche die Schutzgebiete verwaltet, wurde hinsichtlich der Platzierung der Bienenstöcke innerhalb der Waldpufferzone unterzeichnet
- 123 Begünstigte wurden mit Werkzeug ausgestattet und in der Bienenhaltung geschult
- Um Informationen und Unterstützung zu erhalten wurde die Zusammenarbeit mit der Uganda National Apiculture Development Organization (TUNADO) gestartet
- In Absprache mit dem kaufmännischen Beamten des Bezirks wurden die wichtigste Vorbereitung zur Gründung einer Vertriebsgenossenschaft getroffen. Die Verhandlungen mit dem Bezirk über die Bereitstellung von Räumlichkeiten stehen kurz vor dem Abschluss
Projektbesuch „Green Lung“
Bei ihrem Projektbesuch im August 2023, konnte unsere Geschäftsführerin Diana Leizinger Bienenstöcke besuchen, die im Rahmen des Projekts „Green Lung“ in den letzten Jahren mit Unterstützung des Bundesministeriums für Klimaschutz angeschafft wurden. Im Gespräch mit Simon Byamukama, dem Vorsitzenden der lokalen Imkereigenossenschaft konnte sie sich von der Wirksamkeit des Projekts überzeugen , den lokalen Honigshop besuchen und sich über die Unterschiede in der Imkerei zwischen Österreich und Uganda austauschen.