Illegale Abholzung in Uganda durch Behörden gestoppt

Illegale Abholzung in Uganda durch Behörden gestoppt
3. Oktober 2022 Nikola Reiner-Rautek

Große Erleichterung herrscht in einem unserer Aufforstungsgebiete

Die Nationale Umweltverwaltungsbehörde NEMA hat ein großes Unternehmen, die Hoima Suger Ltd, dazu verpflichtet die illegal abgeholzten Flächen in der Region Hoima wieder aufzuforsten. Ein Erlass mit Signalwirkung! Bisher wurden Pflanzgenehmigungen für Zuckerrohr immer wieder genutzt um auch die umliegenden Gebiete illegal abzuholzen.

 

Satellitenkarten belegen Abholzung
Auf Basis von Satellitenkarten, wie sie auch das JGI zur Dokumentation und Evaluierung seiner Aufforstungsprojekte nutzt, konnte das dramatische Ausmaß der illegalen Abholzung eindeutig belegt werden. Das Unternehmen muss nun binnen 3 Monaten einen Aufforstungsplan vorlegen und die degradierten Teile des Kikuube-Projektgebiets wiederherstellen ansonsten wird die Genehmigung zum Anbau von Zuckerrohr in den bestätigten Gebieten entzogen. Die Genehmigung für die Entwicklung städtischer Zentren im Ökosystem wurde dem Unternehmen bereits entzogen.

Satellitenbilder aus dem Erlass der NEMA machen das Ausmaß der Abholzung deutlich:

 

„Wir freuen uns sehr über diesen Erlass, denn wir pflanzen seit Jahren im diesem Gebiet Bäume um Wälder miteinander zu verbinden und die Artenvielfalt zu erhalten. Schimpansen und viele weitere Tierarten benötigen diese Waldbrücken um zu Überleben. Umso wichtiger ist es, dass der illegalen Abholzung der Wälder behördlich ein Riegel vorgeschoben wird und Unternehmen für die Konsequenzen ihrer Handlungen gerade stehen müssen“, so Diana Leizinger, Geschäftsführerin des JGI-A und Projektkoordinatorin für Aufforstung.

 

Hier ein Auszug aus dem NEMA-Erlass:

Hoima Sugar Limited reichte im Juni 2022 einen Umwelt- und Sozialprüfungsbericht für das Projekt ein. Die Prüfung des Prüfungsberichts und unserer weiteren Untersuchungen, einschließlich der Bodeninspektionen im September 2022, ergab Folgendes:

Entwaldung der naturbelassenen Waldflächen entgegen Genehmigungsauflage
Dadurch wurde die vermeintlich zu schützende Naturwaldfläche stark geschädigt (Abbildung 1).

Entwaldung des Ökotourismus-Geländes entgegen Genehmigungsbedingung, was die Qualität des Geländes für Ökotourismus-Zwecke beeinträchtigt hat.

Die oben genannten Feststellungen stellen einen Verstoß gegen die Zulassungsbedingungen des NEMA-Zertifikats dar, das dem Unternehmen (…) 2019 ausgestellt wurde.

 

Das Unternehmen muss nun die unten angeführten Punkte umsetzen. Die Nichteinhaltung führt zur Annullierung des Nutzungs-Zertifikats und zu weiteren rechtlichen Schritten gegen Hoima Sugar Limited:

1. Stoppen Sie unverzüglich jede weitere Entwaldung des Naturschutzgebietes, des Ökotourismusgebiets, der Kulturstätten und des für das Stadtzentrum reservierten Landes.

2. In den Naturschutzgebieten, Waldgebieten, Ökotourismusgebieten, Kulturstättengebieten und dem Stadtgebiet vorbehaltenen Flächen darf kein Zuckerrohr angebaut werden. Das Zuckerrohr MUSS auf das im Zertifikat zugelassene Gebiet beschränkt werden.

3. Die 312,3 ha, die zuvor für das Stadtzentrum genehmigt wurden, müssen angesichts der Bemühungen des Landes, den Verlust der Waldfläche auszugleichen, als Naturwald erhalten bleiben.

4. Stellen Sie alle degradierten Gebiete des Naturschutzgebiets, des Ökotourismusgebiets, der Kulturstätten und des für das Stadtzentrum reservierten Landes wieder her.

5. Bereiten Sie in Absprache mit der Forstwirtschaftsabteilung des Ministeriums für Wasser und Umwelt (FSSD), der Nationalen Forstbehörde (NFA) und der Uganda Wildlife Authority (UWA) einen Wiederherstellungsplan für die degradierten Gebiete vor und legen Sie ihn dieser Behörde zur Genehmigung vor innerhalb einer Frist von höchstens drei Monaten ab dem Datum dieser Bestellung.

6. Implementieren Sie den Wiederherstellungsplan auf Ihre Kosten unter Anleitung von FSSD, NFA und UWA zur Zufriedenheit dieser Behörde.

7. Gestatten Sie Dritten, die von dieser Behörde zugelassen sind und gegebenenfalls am Wiederherstellungsprozess der geschädigten Gebiete teilnehmen möchten, die Mitarbeit.

 

Mehr über unsere Aufforstungsprojekte erfahren Sie hier.

Gemeinsam mit den Menschen vor Ort, die in den letzten Jahren über 3 Millionen Bäume gesetzt haben, freuen wir uns über Ihre Unterstützung mit einer Baumpatenschaft.