Am 26. Oktober 2024 war Dr. Jane Goodall bei goldenem Herbstwetter im Almtal unterwegs.
Mit einem Ruderboot, begleitet von den Grünauer Echobläsern und einem Jodlergruß des Märchenerzählers Helmut Wittmann, überquerte sie den türkisblauen Almsee. Am gegenüberliegenden Kiesufer wurden sie von einem Team der Biodiversitätsjugend der Konrad Lorenz Forschungsstelle begrüßt. Mit viel Begeisterung stellten die Student:innen bei einem Spaziergang am Seeufer entlang ihr Aktivitäten vor und zeigten Nistplätze.
Sonia Kleindorfer, die Leiterin der Konrad Lorenz Forschungsstelle, hatte auch Ehrengäste geladen: Rudi Raffelsberger, Vertreter der oberösterreichischen Landesregierung, Vizerektor Ronald Maier und Dekan Karl-Heinz Wagner als Vertreter der Universität Wien sowie Prof. Max Moser vom Verein Freundschaft mit der Natur begrüßten Jane Goodall und dankten ihr für ihr Kommen.
Im Anschluss ging es weiter in den Cumberland Wildpark Grünau um gemeinsam mit Kindern der Volksschule Grünau einen Baum der Hoffnung für das neue Open Science Center der Universität Wien zu pflanzen. Dabei ließ es sich die 90-jährige nicht nehmen auf einen Stuhl zu steigen um eines der Blätter des Baumes zu küssen. Ein Energieaustausch – wie die Ethologie den Anwesenden erklärte.
Ein besonderes Highlight für Jane Goodall waren die beiden Lieder, die von den Kindern gesungen wurden. Sie betonte in ihrem Dank die Kraft der Jugend und deren Mitwirken für die Zukunft. Gleichzeitig nahm sie die anwesenden Erwachsenen in die Pflicht: sie seien aufgefordert verantwortungsvoll zu handeln und die Kinder zu ermutigen sich für ihre Umwelt einzusetzen. Für die Schulbibliothek signierte sie eine Ausgabe des Buches „Little People, BIG DREAMS“.
Direkt neben dem neu gepflanzten Baum der Hoffnung steht eine alte Rotbuche, die auf scheinbar wundersame Weise eine Symphonie auf einem Klavier spielte. Wie das geht? Jede chemische Interaktion erzeugt Elektrizität und diese hat eine Frequenzbandbreite. Töne bestehen aus Frequenzbandbreiten, daher werden die Frequenzbandbreiten des Baums in Frequenzbandbreiten übersetzt, die den Tönen entsprechen. Die Elektroden, die die Frequenzinformationen vom Baum weitergeben, sind an das Klavier angeschlossen. Der Algorithmus stellt sicher, dass die richtige Note, die den drei Frequenzen zu diesem Zeitpunkt entspricht, auf dem Klavier gespielt wird. Max Moser – der leitende Professor – war Doktorand des Nobelpreisträgerteams von Karl von Frisch.
Nachdem Jane die Buche umarmt hatte, wechselte der Baum für einige Sekunden von mehreren Akkorden in mäßig schneller Folge zu einem einzigen, langgezogenen Ton. Dieser Ton war ein F – laut Klangheilung ist dies jener Ton, der unser Herzchakra stärkt.
Ein weiteres Herzensanliegen war für Jane Goodall der Besuch des Hauses von Konrad Lorenz (das ehemalige Gebäude der Forschungsstelle) und die Begegnung mit den Graugänsen. Noch gut sind Jane Goodall die drei Begegnungen mit Konrad Lorenz in Österreich in Erinnerung. Sie war sichtlich berührt von den Graugänsen – die mit der Zeit näherkamen und über ihre Besucherin hinwegflogen. Noch heute wird mit den Nachfahren von Konrad Lorenz’ Gänsen im Almtal geforscht.
2025 wird im Almtal das Open Science Center eröffnet, das eine integrative Beteiligung an naturbasierten Aktivitäten fördern soll. Studierende und Lehrende werden das ganze Jahr über ein abwechslungsreiches Programm für Schulgruppen anbieten. In den Ferien gibt es das Science Holiday Programm für Kinder. Angehende Biologielehrer:innen können hier ihre Bachelor- und Masterarbeiten schreiben. Und alle Interessierten können an Citizen Science Projekten teilnehmen.
Danke an Daniela Matejschek für die wunderschönen Fotos!
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