BILDUNGSPROJEKT

Gemeinsam mit dem Jane Goodall Institute Uganda wird das Bildungsprojekt „Klimakrise und Aufforstung“ im Albertine-Rift umgesetzt, einer der artenreichsten Regionen Afrikas und einem der Top 200 Ökosysteme der Welt.

Schüler:innen werden über das Thema Wald informiert und die Folgen von Übernutzung und Abholzung sensibilisiert. An 24 Bildungseinrichtungen vor Ort werden Baumschulen errichtet und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft praktiziert. Neben positiven Effekten für den lokalen Naturraum können die Schüler:innen in weiterer Folge das Gelernte nutzen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Des Weiteren werden Mikro-Wetterstationen errichtet, die von den Schüler:innen für das Sammeln, Analysieren und Interpretieren von Wetterdaten verwendet werden. Dadurch bekommen sie Einblicke in die Prozesse, die den Klimawandel vorantreiben und lernen die Veränderungen besser zu verstehen, sodass sie frühzeitig anfangen können, über Maßnahmen zur Bekämpfung der Auswirkungen nachzudenken und eine klimafreundliche Zukunft zu gestalten.

Der Austausch mit jungen Menschen aus Österreich verdeutlich die globale Komponente des Themas und zeigt, dass überall auf der Welt Menschen von den Folgen der Klimakriese betroffen sind aber auch aktiv eine klimafreundliche Zukunft gestalten möchten.

Zeitraum: Okt. 2022 – Sep. 2025

Land: Uganda

Region: Masindi, Hoima, Kikuube (Albertine-Rift-Landschaft)

Ziele:

  • Schulung von 1.000 Schüler:innen im Aufbau und in der Pflege von 24 Baumschulen
  • Vorzucht und Auspflanzung von 40.000 Baumsetzlichen
  • Errichtung von 10 Mikro-Wetterstationen in 10 Schulen zur Erhebung, Auswertung und Interpretation empirischer Wetterdaten und deren Auswirkung auf Land- und Forstwirtschaft
  • Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung zum Thema Wald also Klimaregulator, Entwaldung, Klimawandel und dessen Folgen
  • Online Austausch mit Gleichaltrigen zum Thema

AUSGANGSSITUATION

Innerhalb der letzten 60 Jahre hat sich die Einwohnerzahl in Uganda von 6,77 Millionen auf 47,12 Millionen erhöht, was einem Anstieg von fast 600 % entspricht. Durch dieses rasante Bevölkerungswachstum entsteht ein stetig wachsender Bedarf an Land für Siedlungen und Landwirtschaft, der zum Verlust und zur Fragmentierung von Waldbeständen und damit Lebensraum von Schimpansen und anderen Arten beiträgt. Jährlich werden 4,7 Millionen Hektar Wald großflächig abgeholzt und Uganda musste in den letzten 100 Jahren einen Rückgang von 70% seiner bewaldeten Fläche verzeichnen. Als Folge werden kleine Schimpansen-Populationen voneinander isoliert, was zu einem Verlust der genetischen Vielfalt und zu Inzucht führt.

Die veränderte Landnutzung verschärft zudem den Klimawandel und dessen Folgen: Die Temperaturen steigen in Uganda mehr als doppelt so schnell wie die globale Anstiegsrate (3,2° gegenüber 1,12°). Dürren haben sich seit 1979 fast verdreifacht und Überschwemmungen mehr als verzehnfacht.

Durch das Bildungsprojekt „Klimakrise und Aufforstung“ wird das Umwelt- und Klimabewusstsein der Schüler:innen schon in jungen Jahren gefördert und sie werden für die Klimakrise und deren Folgen sensibilisiert. Ziel ist es die heranwachsende Generation zu befähigen Zusammenhänge zu verstehen und Maßnahmen zu ergreifen um mit den Folgen der Klimaveränderung besser leben zu können.

 

PROJEKTDETAILS & HINTERGRÜNDE

Gemeinden Pläne zur Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen zu erstellen, Schutzgebiete zu stärken, nachhaltige Wirtschaftsweisen zu fördern und Schüler:innen über Arten- und Umweltschutz aufzuklären. Aufgrund begrenzter Ressourcen werden Themen wie die Klimakrise jedoch weitgehend theoretisch behandelt. Um allerdings Umweltschützer:innen auszubilden, die frühzeitig das Ausmaß der Problematik verstehen und positive Maßnahmen ergreifen können, ist ein Bezug zu praktischen Methoden und Möglichkeiten nötig.

 

Die Aktivitäten und Faktoren, die zur Umweltzerstörung beitragen, sowie die Folgen solcher Handlungen, müssen den Schülern:innen von klein auf eindrücklich vermittelt werden, damit sie das Ausmaß der Problematik verstehen und positive Maßnahmen ergreifen können. Vor diesem Hintergrund werden Schüler:innen anschaulich und anhand praktischer Beispiele über die Ursachen und die Folgen der Klimakrise informiert und gemeinsam mit ihnen an Anpassungsmöglichkeiten gearbeitet. Sie lernen wie Baumschulen entstehen und wie mit den Samen umgegangen wird bis sie schließlich zu verpflanzungsfähigen Setzlingen keimen. Die Einrichtung von Mikro-Wetterstationen soll den Schüler:innen beim Sammeln von empirischen Wetterdaten und bei der Analyse der Daten helfen und ihr Verständnis für die Veränderungen des lokalen Wetters verbessern. Neben den Schüler:innen selbst, können die Wetterdaten auch Landwirt:innen in den Nachbargemeinden zu Nutze kommen. Diese können gesammelte Wetterdaten als Orientierungshilfe für die Aussaat ihrer Pflanzen verwenden, indem durch Messungen über längere Zeiträume Wettertrends der Regionen ermittelt werden. Zusätzlich ist es Ziel dieses Projektes, dass Schüler:innen ihr Wissen nutzen können, um ihren Lebensunterhalt später beispielsweise in Baumschulen zu verdienen.