AUFFORSTUNGSPROJEKT

MUTUBA TREE

Das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Jane Goodall Institute Uganda vereint Wiederaufforstung und die Bewahrung kultureller Identität mit traditionellem Handwerk. In Baumschulen werden Mutuba-Feigenbäume gezogen und in fünf Dörfern gepflanzt. Aus der Rinde des Mutuba-Feigebaumes wird nach überlieferter Tradition Flies hergestellt und zu weicher Textur verarbeitet. Die Bäume werden dabei nicht beschädigt.

Zeitraum: 2020 – 2023

Land: Uganda

Region: Gemeinde Kasongoire, Bezirk Masindi

Ziele:

  • Kartierung und Auswahl von 75 Haushalten
  • Errichtung von 5 Baumschulen in 5 Dörfern
  • Vorziehen und Pflanzung von 3.750 Setzlingen
  • Gründung einer Gesellschaft zu der Erstellung von Mutuba-Flies durch 75 Haushalte sowie Schulung in Unternehmensführung und Flies-Herstellung
  • Zusammenarbeit mit zumindest einem kommerziellen Abnehmer für Mutuba-Flies
  • Umweltbildung und Sensibilisierung

AUSGANGSSITUATION

Wirtschaftliches Wachstum, Armutsbekämpfung und soziale sowie politische Stabilität sind eng mit der Kultur und Umwelt eines Landes verbunden. Trotz diesem Zusammenhang verlieren sowohl Ugandas kulturelles Erbe als auch der Bezug zur Natur sukzessive an Bedeutung.

Das ostafrikanische Land verzeichnet ein hohes Maß an Abholzung, Bodenerosion, abnehmender Fruchtbarkeit und Verschmutzung der Gewässer. Steigendes Bevölkerungswachstum, Armut, mangelnde Subventionen und Förderungen des Agrarsektors und unzureichende institutionelle Rahmenbedingungen begünstigen die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen.

Kulturelle Werte und Verhaltensweisen bestimmen die Art des Umgangs der Gesellschaft mit ihrer Umwelt. Eine zunehmend von der Natur entfremdete Gesellschaft, setzt auf Ausbeutung der verbleibenden Ressourcen und verlernt dabei Kulturtechniken (wie die Herstellung von Rindenflies) die über Generationen ein Leben im Einklang mit der Natur ermöglichten.

PROJEKTDETAILS & HINTERGRÜNDE

Das Jane Goodall Institute Austria hat zusammen mit der Schwarzenegger Climate Initiative ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen, dass kulturelles Erbe und Handwerk bewahrt und gleichzeitig der Abholzung entgegenwirkt. Die Herstellung von Flies aus Rinden des Mutuba-Feigenbaums.

Die Technik ist ein altes – von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnetes – Handwerk des Baganda-Volkes, das im Süden Ugandas lebt. Die Mutuba-Bäume werden im Albertine Rift gepflanzt und deren alle 5 Jahre gereifte Rinde wird zu einer weichen Textur verarbeitet, ohne den Baum dabei zu beschädigen. Dieses Rindenflies dient als Lederersatz zur Herstellung von Kleidung, Taschen oder Hüten und schafft wichtige Einnahmequellen. Die Früchte des Feigenbaums sind Nahrung für Schimpansen und andere Wildtiere.

In fünf Dörfern der Gemeinde Kasongoire werden Baumschulen errichtet, Setzlinge vorgezogen und 3.750 Mutuba-Bäume gepflanzt. Die beteiligten Landwirt:innen gründen eine Gesellschaft, die die Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinde fördert und eine zusätzliche Einkommensquelle darstellt.

Durch Schulungen im Bereich Unternehmensführung und Herstellung von Mutuba-Flies soll eine Kooperation mit zumindest einem kommerziellen Abnehmer ins Leben gerufen werden. Das Projekt setzt auf nachhaltige Umweltbildung und Sensibilisierung und ist eine spezielle Ergänzung zu den bestehenden Aufforstungsprojekten in diesem Gebiet.


 

Dieses Aufforstungsprojekt wird gefördert durch:

© Jane Goodall Institute Uganda