1.000 Schüler:innen bekämpfen die Folgen der Klimakrise

1.000 Schüler:innen bekämpfen die Folgen der Klimakrise
25. November 2022 Nikola Reiner-Rautek

Wie unser neues Projekt Bildung und Aufforstung verbindet

Die Klimakrise trifft Afrika härter als Europa. In unserem Projektgebiet in Uganda steigen die Temperaturen mehr als doppelt so schnell wie die globale Anstiegsrate (3,2° gegenüber 1,12°). Dürren haben sich seit 1979 fast verdreifacht und Überschwemmungen mehr als verzehnfacht. Die Bevölkerung ist diesen gravierenden Veränderungen schutzlos ausgeliefert.

Gemeinsam mit dem Jane Goodall Institute Uganda haben wir im Oktober 2022 das Bildungsprojekt „Klimakrise und Aufforstung“ im Albertine-Rift gestartet. Die Region zählt zu den artenreichsten Regionen Afrikas und gilt als eines der Top 200 Ökosysteme der Welt.

 

Den Wald als schützenswert erkennen

Das Projekt läuft bis September 2025. Mindestens 1.000 Schüler:innen aus 24 Schulen nehmen daran teil. Ziel ist es, die heranwachsende Generation zu befähigen Zusammenhänge zu verstehen und Maßnahmen zu ergreifen, um mit den Folgen der Klimaveränderung besser umgehen zu können. Dabei werden die Schüler:innen einerseits für den Wald und seine Bedeutung als Klimaregulator sensibilisiert, andererseits erlernen sie nachhaltige Land- und Forstwirtschaft in der Praxis einzusetzen.

Eine Vielfalt an Maßnahmen

    • Schulungen in der Anlegung und Pflege von Baumschulen und Gemüsebeeten unter Anwendung umweltfreundlicher Methoden
    • Schulung in der Herstellung umweltfreundlicher, biologisch abbaubarer Töpfe
    • Informationsaustausch von mindestens 225 Schüler:innen aus Uganda und Österreich über Wälder und Aufforstungsprogramme
    • Auspflanzung von 40.000 Baumsetzlingen
    • Errichtung von drei funktionsfähigen Wetterstationen zur Erhebung, Auswertung und Interpretation empirischer Wetterdaten und deren Auswirkung auf die Land- und Forstwirtschaft
    • Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung zum Thema Wald als Klimaregulator, Entwaldung, Klimawandel und dessen Folgen
    • Ausbildung von Frauen in der Anlage von Nutzgärten

Zusammenhänge selbst erfahren.

Seit 1991 arbeitet das Jane Goodall Institut in Uganda daran, Schutzgebiete zu stärken. Das geht nur in Zusammenarbeit mit den Menschen auf Augenhöhe. Dafür werden gemeinsam Pläne zur Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen erstellst, nachhaltige Lebensweisen gefördert und Schüler:innen über Arten- und Umweltschutz aufgeklärt. Um das Klima- und Umweltbewusstsein der Menschen zu vertiefen, ist ein Bezug zu praktischen Methoden nötig.

 

Erst wenn die Menschen die Handlungen und Faktoren, die zur Umweltzerstörung beitragen, sowie deren Folgen ebenso wie den Nutzen nachhaltiger Maßnahmen im wahrsten Sinne des Wortes „be-greifen“, entsteht die Bereitschaft aktiv zu werden.

Im Fall des Projekts „Bildung und Aufforstung“ profitiert neben den Schüler:innen die gesamte Gemeinde auf vielfältige Weise: durch artenreiche Wälder, die klimaresistenter sind, durch zusätzliches Einkommen aus nachhaltiger Land- und Forstwirtschaft sowie durch Wetterdaten die für Aussaattermine verwendet werden.

Dieses Projekt wird unterstützt von :

  • Dr. Rudolf Lumetsberger & Freunde (Privatinitiative)
  • Greiner AG