Jane Goodall bestärkt 700 Kinder und Jugendliche an sich zu glauben

Jane Goodall bestärkt 700 Kinder und Jugendliche an sich zu glauben
24. November 2022 Nikola Reiner-Rautek

Am 9. November kam die weltberühmte 88jährige Verhaltensforscherin Dr. Jane Goodall nach Baden um 700 Kinder und Jugendliche zu treffen. Im Gepäck hatte sie neben ihrem ständigen Begleiter, dem Stoffaffen Mr. H, viele spannende Geschichten aus ihrem ereignisreichen Leben und vor allem eine Message: ihr könnt etwas verändern! Jede und jeder von euch ist wichtig und wertvoll!

„Every single day we live, we can make a difference.”

Wie wahr dieser Satz ist, zeigten die Schüler:innen der Klasse 4F des Badener Gymnasiums Frauengasse. Sie stellten ihre Projekte vor, die sie im letzten Schuljahr im Rahmen des Roots & Shoots Projekts „Hope in Action“ umgesetzt hatten. Die „Eco-Influencer“ präsentierten selbstgestaltete Videoclips mit wichtigen Botschaften zur Bewusstseinsbildung – vom nachhaltigen Umgang mit Ressourcen wie Kleidung und Nahrungsmitteln bis zur Vermeidung von Müll und der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

Zu den Videos der Eco-Influencer:

 

Tun wir endlich, was „unthinkable“ ist

Auch der nächste Bühnengast zeigte den jungen Zuhörer:innen, dass es möglich ist auf ganz unterschiedliche Arten aktiv zu werden. Die 23jährige Neiyla sang ihren selbstgeschriebenen Song „Unthinkable“, indem sie dazu aufruft, das scheinbar Undenkbare zu tun und aufzuhören Ausreden zu finden. Viel zu oft, so Neiyla, schauen wir Menschen bei Problemen wie der Klimakrise, Rassismus, Krieg oder Armut lieber weg, anstatt wichtige Schritte zu setzen. Sie ermutigte die Schüler:innen mit ihrem Lied ihren Wert zu erkennen, ihre Gedanken auszusprechen, selbst aktiv zu werden und selbstbewusst ihre Ziele zu verwirklichen.

Der Song zum Nachhören

Nachhaltiges Graffiti? Gibt es!

Eine weitere, innovative Idee sich schütt-, kleb- und zerstörungsfrei für das Klima einzusetzen, stellte eine Gruppe Studierender vor. Im Rahmen des ERASMUS-Projekts „Together for the Climate – New Solutions and Innovations for Youth Climate Action“ entdeckten sie die Gestaltung von Moos Graffitis. Fasziniert lauschte das Publikum wie aus lebendem Moos nachhaltige Graffitis am Donaukanal und in Baden entstanden. Die engagierte Gruppe erzählte von ihren Schwierigkeiten bei Projektstart und -umsetzung, teilte aber auch die Begeisterung über Erfolg und Infos zur Bedeutung  von Begrünungsmaßnahmen zur Verbesserung des Mikroklimas in Städten.

 

„Ihr seid nicht allein!“

Die Botschaft von Roots & Shoots-Global-Network Koordinatorin Rita Groenewald war klar:

Weltweit engagieren sich genau in diesem Moment Kinder und Jugendliche in Roots & Shoots-Projekten um ihre unmittelbare Umgebung zu einem besseren Ort für Menschen, Tiere und Natur zu machen. Laufend, so Rita, bekommt sie Nachrichten von inspirierenden Projekten aus über 100 Ländern, die so vielfältig sind, wie die Probleme, die es auf der Welt gibt. Jedes dieser Projekte ist ein Hoffnungsschimmer! Gemeinsam, so die Botschaft der Südafrikanerin, machen diese Roots & Shoots-Gruppen einen großen Unterschied.

Jane Goodall: „Ihr seid meine größte Hoffnung“

Mit einem „Panthood“ (Gruß der Schimpansen) stellte sich Jane Goodall auf der Bühne den Kindern und Jugendlichen vor. Sie erzählte davon, wie dankbar sie ist, dass ihre Mutter sie immer darin bestärkt hat an ihren Träumen vom Leben in Afrika unter wilden Tieren festzuhalten, selbst als das damals unmöglich für ein junges, weißes Mädchen aus einfachen Verhältnissen schien. Sie erzählte wie sie es geschafft hatte auf ihre Erkenntnisse zu vertrauen und das trotz der Professoren an der Universität, die meinten, sie hätte –  wissenschaftlich gesehen – alles falsch gemacht als sie Schimpansen Namen gab und ihnen Emotionen zugestand. Sie schloss ihren Vortrag damit, dass ihre größte Hoffnung für unseren geplagten Planeten junge Menschen, wie jene im Saal, sind. Die Begeisterung der Kinder bei den Standing Ovations für Jane Goodall und das berührende Video mit der Schimpansin Wounda zählten zu den vielen Höhepunkten des Vormittags.

 

 

Vom Aufstand der Bäume…

Acht Schüler:innen der Tanzwerkstatt Wien zeigten die Choreografie “Der Aufstand der Bäume”. Sie drückten dabei die Faszination für die vielen Fähigkeiten der grünen Wunder aus. Bäume, die miteinander in Kontakt stehen, sich warnen und austauschen können, war ebenso Teil des Tanzes, wie gestutzte Baumalleen und zurückgeschnittene Hecken, die sich zusammenschließen, um zu wachsen.

 

… zu Wunder.Welt.Wald.

Um die zahlreichen Fähigkeiten der Bäume zu erforschen, stellte das Roots & Shoots Team des JGI-A zum Abschluss ein neues Projekt vor, das in Kooperation mit der Firma Greiner entstanden ist:

„Wunder.Welt.Wald: Forschen im Wood.Wide.Web“ macht Kinder und Jugendliche auf die Bedeutung des Ökosystems aufmerksam. Rund um den 21. März, den internationalen Tag des Waldes, wird es neu ausgearbeitete Unterrichtsmaterialien, Aktionsideen und Workshops sowie ein Video geben. Gleichzeitig werden die teilnehmenden Schüler:innen ermutigt, selbst ein Projekt zum Thema Wald ins Leben zu rufen.

Für jede dokumentierte Aktion werden 10 Bäume in Uganda gepflanzt. Es wird außerdem Austauschmöglichkeiten mit Jugendlichen aus Uganda geben, die lernen Baumschulen zu gründen und vorgezogene Setzlinge auszupflanzen. Auch die Mitarbeiter:innen der Greiner AG werden Projekte starten.

Wir möchten uns bei allen Unterstützer:innen der Veranstaltung herzlich bedanken: