Schulstart an weiterführender Schule

Schulstart an weiterführender Schule
15. Mai 2023 Doris Schreyvogel

Dank der langjährigen Unterstützung der Pat:innen konnten 32 Batwa Kinder im Februar, pünktlich zum Trimesterstart, ihre Schulbildung fortsetzen.

Für 4 der jungen Menschen – Deo, Derick, Mercy und Edridah – war dies ein ganz besonderes Ereignis, denn für sie startete das Semester an einer weiterführenden  Schule, der Kisoro Saviour Secondary School. Seit über 12 Jahren konnten keine Batwa-Kinder im gesamten Bezirk eine derartige Ausbildung genießen.

Geben auch Sie den Batwa-Kindern eine Chance auf Ausbildung!

Besonders erfreulich ist zu sehen, dass einige der Batwa Kinder ganz herausragende Leistungen erbringen konnten. Beispielsweise erhielt Kyiiza Sarah an der Kisoro Real Quality Primary School nach Abschluss aller Prüfungen einen Preis als klassenbeste Schülerin.

Andere Schüler, wie Byoruganda Samuel an der Kabale Junior School, haben sich im Sport hervorgetan. Er wurde mit der Position des „Spielepräfekten“ ausgezeichnet und ist außerdem Kapitän der Fußballmannschaft.

Im Fall von Bizimana, einem Jugendlichen mit eingeschränktem Sehvermögen, gelang es der Schule Ausstattung anzuschaffen, mit der er Buchstaben erkennen kann.

Die vom Projekmitarbeiter Alex Ainembabazi durchgeführten Besuche bei den Eltern der Kinder zeigen kleine Erfolge in der Gemeinde:

  • Gemüsebeete wurden erneuert und wieder bepflanzt
  • Ein 6.000-Liter-Wassertank für 17 Haushalte konnte angeschafft werden
  • Workshops zu Hygiene wurden abgehalten

 

Weiterhin besteht dringender Bedarf an Sensibilisierung und Aufklärung zu Schlüsselthemen wie der Gefahren sexuell übertragbarer Krankheiten, insbesondere HIV, und häusliche Gewalt.

PROJEKTBESUCH im Februar 2023

Am 27. und 28. Februar hatte ich die Möglichkeit “unsere” Kinder in den Schulen in Kibale und Kisoro zu besuchen. Im Zuge einer privaten Ugandareise habe ich mir die beiden Tage reserviert, um nach 2018 die Kinder wieder zu treffen.

Die erste Schule, die wir besuchten, war die Kabale Junior School, in der sechs der Kinder untergebracht sind. Die meisten der Schüler:innen waren bereits in unserem Kinderhaus und den Projektleitern war wichtig, dass die Kinder zusammen bleiben und die gleiche Schule besuchen können.

Die Kabale Junior School ist eine Boarding-School – insgesamt werden dort ca. 600 Mädchen und Burschen unterrichtet. Wir hatten die Möglichkeit mit den Kindern zu reden, ihre Schulklassen und Schlafräume zu sehen und mit dem Headmaster zu sprechen.

Weiter ging es in die Hornby Junior School – ebenfalls eine Boarding-School – in der Bizimana und zwei Freunde, die ihn unterstützen, unterrichtet werden. Bizimana ist seit Projektstart eines der Kinder, die eine Schulausbildung erhalten. Der mittlerweile 14jährige ist stark sehbeeinträchtigt. Für mich war es erfreulich zu sehen, dass es ihm gut geht, er hat viel erzählt und ist froh, dass zwei Freunde aus seinem Dorf an seiner Seite sind. Auch hier gab es ein Treffen mit dem Headmaster der Schule, der von Bizimanas Schulerfolgen berichtete und unseren Eindruck bestätigte.

Der nächste Tag begann sehr früh für uns – zwei Schulen in Kisoro standen am Plan. Nach mehreren Stunden Fahrzeit erreichten wir gegen Mittag die Kisoro Savior Secondary School. Hier werden Jugendliche ab ca. 14 Jahren unterrichtet – diese Schule besuchen ca. 1.200 Mädchen und Buben. Auch hier wurden wir vom Headmaster willkommen geheißen und durften dann eine Stunden mit den von unser unterstützten Jugendlichen reden. Ich freute mich besonders, dass ich Deo wieder treffen durfte – er war 2020 aus bisher unerfindlichen Gründen arbeiten geschickt worden, konnte jedoch nach intensiver Suche Mitte 2022, rechtzeitig zu Beginn des neuen Schuljahres von unserem Projektleiter Panta Kasoma gefunden und wiedereingeschult werden. Die Gespräche mit den Jugendlichen waren intensiv und sie haben uns viel erzählt. So haben wir erfahren, dass sie sich neue Matratzen wünschen (die alten waren durchgelegen und viel zu klein), sie für die Mathematikstunden Taschenrechner benötigen und gerne zum Süßen des Frühstückbreis Zucker hätten. Wünsche, die wir gleich vor Ort, leicht und unkompliziert, erfüllen konnten.

Einen weiteren Wunsch haben wir notiert – da es ihnen erlaubt ist, in der freien Zeit in den Ort zu gehen, werden wir zukünftig Taschengeld budgetieren, damit sie ein wenig Geld für den Friseur oder zum Kauf neuer Kleidung zur Verfügung haben.

Die Kisoro Real Quality Primary School (Boarding) besuchen weitere 9 Batwa-Kinder. Hier sind die jüngsten der Kinder untergebracht. Insgesamt werden in dieser Schule 900 Kinder unterrichtet, die jeden Tag 3 warme Mahlzeiten bekommen – dazu später noch meine Eindrücke.

Der Schulleiter erzählte uns, dass diese Schule aus einer privaten Initiative von Pädgagog:innen aus der Region entstanden ist – auch die Erstfinanzierungen wurden privat organisiert. Zwischenzeitlich ist die Schule staatlich anerkannt und wir hatten den Eindruck, dass sich die Kinder wirklich wohlfühlen und die Lehrer:innen extrem engagiert sind. Die Kinder zeigten uns voller Begeisterung ihr Klassenzimmer und ich durfte in einer Klasse erzählen wer wir sind und wo wir herkommen.

Viele der Kinder leben im schulischen Umfeld und haben neben den Klassenzimmern die Schlafräume – auch die durften wir besuchen. Um ehrlich zu sein, war ich anfangs sprachlos, wie diese Räume aussehen – 3er Stockbetten in mehreren Reihen, jedes Kind “besitzt” eine Matratze, eine Decke als Leintuch, einen Polster, ein Decke und eine Blechkiste, in der es seine Kleidung und die Schulsachen unterbringt. Hier gibt es keinen Platz für Privatspähre. In jedem Raum befindet sich ein Bett für eine Betreuerin, einen Betreuer, die/der für die Sicherheit der Kinder sorgt. Am Wochenende ist Waschtag, an dem die Uniformen und das Bettzeug gewaschen werden.

 

 

 

 

 

 

 

Zurück zur Verpflegung der Kinder – 900 Schüler:innen bekommen 3x täglich eine warme Mahlzeit, die von einigen Köchen frisch zubereitet wird. Drei große Feuerstellen mit riesigen Töpfen, in den Porridge, Poshu, ein Brei aus Maismehl, Reis, Bohnen und Gemüse zubereitet werden. Daneben ein großer Lagerraum, in dem kiloweise Lebensmittel gelagert werden. Wir waren beeindruckt!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Abschluss durften wir noch Zeit in einer “Babyklasse” verbringen, hier werden die Jüngsten spielerisch unterrichtet.

Die Gastgeschenke, die wir den Kindern mitbrachten – bunte Stifte, Ausmalbücher und natürlich Süßigkeiten – sorgten für strahlende Augen.

Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte die Schulen zu besuchen, mehr über die Kinder und ihr Schulleben zu erfahren und es durch unsere Pat:innen möglich ist, mittlerweile 32 Kindern eine Schulausbildung zu ermöglichen.

Doris Dienst-Schreyvogel
15. Mai 2023

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