Wrapping Nature in Culture

Wrapping Nature in Culture
30. November 2023 Nina Herdey

Ein besonders Aufforstungsprojekt, das den Fokus auf den Erhalt des „Mutuba“ Feigenbaumes legt, konnte dank der Untersetzung der Schwarzenegger Climate Initiative, erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Rinde des Mutuba Baumes (Ficus natalensis), kann zu einem Vlies verarbeitet werden ohne den Baum zu schädigen. Wie so viel Nachhaltiges, ist auch das „Barkcloth“ (Rindentuch) keine Erfindung unserer Zeit. Seine Geschichte reicht bis in die Antike zurück und nimmt ihren Anfang im Süden Ugandas. Die großflächigen Rodungen der letzten Jahrzehnte haben jedoch dazu geführt, dass auch diese Baumart immer mehr zurückgedrängt wurde. Mit dem Verschwinden der Mutua Bäume droht auch das Handwerk der Barkcloth – Verarbeitung in Vergessenheit zu geraten.

Ziel des dreijährigen Projekts „Wrapping Nature in Culture“ war es, neben dem Schutz der Wälder und dem Aussetzen von Stecklingen, auf die kulturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile des Mutuba Feigenbaumes aufmerksam zu machen und gleichzeitig das alte Handwerk zu bewahren.

Die Bäuerinnen und Bauern im Projektgebiet in West-Uganda lernten mehr über nachhaltige Aufforstung, die Pflege des Baums, die Ernte und die Herstellung des Rindentuches und können in Zukunft durch dessen Verkauf ein kleines Zusatzeinkommen erwirtschaften.
Die 10 Dörfer, in denen unsere lokalen Projektpartner beheimatet sind, befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Budongo-Bugoma Korridor. Der Ausbau dieses Wald-Korridors ist essentiell für den Lebensraum der dort vorkommenden Schimpansen.

Hauptkomponenten des Projekts waren 2023:
• Weiterbildung von 112 Bäuer:innen im Bereich der nachhaltigen Forstwirtschaft
• Ausbildung von 60 Mutuba-Expert:innen um als Ansprechpersonen in den Gemeinden fungieren zu können
• Gewinnung und Verteilung von 5.000 Mutuba Stecklingen
• Auspflanzung der Stecklinge bei 126 ausgewählten Haushalten
• Kartierung der Bäume und Monitoring der bisherigen Projektaktivitäten
Zwischen November 2020 und November 2023 wurden in Summe 15.000 Mutuba Stecklinge an über 300 Haushalte verteilt.

Bei einem Projektbesuch im August 2023 konnte Diana Leizinger im Gespräch mit den lokalen Partner:innen mehr über die Vorteile des Baums erfahren. Neben der Nutzung der Rinde dienen seine Blätter als Futter- und Düngemittel und werden auch für medizinische Zwecke verwendet. Besonders erfreulich ist, dass Dank der Weiterbildungsmaßnahmen das Bewusstsein für diese Baumart deutlich gestiegen ist und die Nachfrage nach Mutuba Stecklingen, aber auch nach dem verarbeiteten „Barkcloth“, deutlich gestiegen ist. Diana Leizinger wurde vor ihrer Abreise mit einer Tasche aus dem hochwertigen Vlies beschenkt.

 

Wir hoffen den steigenden Bedarf in einem Folgeprojekt decken zu können!

Fotos: Lennart Stolte
Dieses Projekt wird unterstützt durch: