Jungen Menschen wollen mehr für das Klima machen, aber wissen oft nicht wo sie anfangen sollen
Seit Februar 2021 setzt das Jane Goodall Institute Austria, gemeinsam mit unseren zwei Partnerorganisationen in der Slowakei (Green Foundation) und Tschechien (Nesehnuti), das ERASMUS+ Projekt „Together for the Climate: New Solutions and Innovations for Youth Climate Action“ um. Ziel des EU geförderten Projekts ist es innovative Methoden und Werkzeuge auszuarbeiten, die junge, engagierte Erwachsene bei der Umsetzung ihrer eigenen Projekte zum Klimaschutz unterstützen.
Als Grundlage für alle weiteren Schritte wurde eine Studie mit 1.500 jungen Menschen (im Alter von 16-25 Jahren) aus den drei Projektländern durchgeführt. Neben Einstellungen und Emotionen zum Klimawandel wurde auch das bereits geleistete Engagement sowie die häufigsten Informationskanäle, die genutzt werden, um sich über das Thema bzw. damit verbundenen Aktivitäten zu informieren, erhoben. Ein zentraler Aspekt war auch herauszufinden welche Faktoren als limitierend bzw. erleichternd für das eigene Aktiv-Werden wahrgenommen werden. Die Studien-Erhebung fand mittels quantitativer und qualitativer Methoden statt. Um die bestmöglichen Ergebnissen zu erzielen, wurden Vertreter:innen der Zielgruppe bereits im Studien-Design miteinbezogen.
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:
- Die überwiegende Mehrheit der jungen Menschen in Österreich, der Slowakei und Tschechien akzeptiert die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel und möchte aktiv oder aktiver werden, weiß aber nicht wie und wo anfangen. Nur eine sehr kleine Gruppe leugnet den Klimawandel oder ist gar nicht am Thema interessiert.
- In allen drei Ländern ist die überwiegende Mehrheit der jungen Menschen überzeugt, dass der Klimawandel von uns Menschen verursacht wird, schneller fortschreitet als erwartet und sich auf ihr eigenes Leben auswirken wird. Sie stimmen daher zu, dass rasche Handlungen nötig sind, um die schlimmsten Szenarien zu verhindern.
- Die Top 5-Themen, die junge Menschen beunruhigen:
- Plastikmüll
- Luftverschmutzung
- Abholzung
- Massensterben
- Temperaturerwärmung auf dem Planeten
- Das Geschlecht spielt eine Rolle. Junge Frauen in urbanen Gegenden der drei Länder sind Vorreiterinnen, wenn es darum geht sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen. Allerdings beschränkt sich das Engagement oft auf die persönliche Ebene und überträgt sich nicht in ein politisches Aktiv-werden. Diese Tendenz ist sowohl bei jungen Männern als auch bei jungen Frauen in den drei Ländern gegeben. Der häufigste Weg politisch aktiv zu werden, ist das Bewusstsein für das Thema im eigenen Umfeld zu erhöhen sowie eine Petition zu unterzeichnen. Auch Online-Diskussionen und geteilte Posts auf Social Media spielen eine wichtige Rolle.
- Die Top 3 Gründe, die junge Menschen daran hindern auf persönlicher Ebene aktiv zu werden:
- Mangel an Ressourcen/Geld
- Ich entscheide diese Dinge nicht selbst
- Es gibt nicht genug Möglichkeiten in meinem nahen Umfeld, um aktiv zu werden
- Die Top 3 Gründe, die junge Menschen angeben, warum sie nicht auf politischer Ebene aktiv werden:
- Kein Interesse
- Ich engagiere mich nicht gerne öffentlich
- Ich habe keine Zeit für so etwas
- Social Media stellt die wichtigste Informationsquelle für junge Menschen dar. Familie sowie Schule sind wichtig, um im frühen Alter das Interesse und Bewusstsein für das Thema zu erwecken, werden jedoch im Teenagealter von Social Media (insbesondere Instagram und Youtube) abgelöst.
- Der Klimawandel ruft in vielen jungen Menschen negative Gefühle wie Angst, Wut und Trauer hervor. Die Mehrheit der jungen Menschen fühlt aber auch Entschlossenheit und Hoffnung.
Die Ergebnisse der Studie haben uns in unserer Arbeit bestärkt und gezeigt, wie wichtig es ist jungen Menschen Möglichkeiten zu geben, selbst aktiv zu werden und ihre Hoffnung und Entschlossenheit zu nähren. Lesen Sie mehr über genau so ein Projekt HIER.
Sie möchten mehr über die Studie erfahren und den Final Report lesen? Dann bitte kontaktieren Sie julia.huber@janegoodall.at